Jugendrat Mehmet Ildes schildert auf Instagram seine Erfahrungen mit Diskriminierung im Nachtleben. Foto: Lichtgut/ Piechowski

Sie sind jung, sie sind männlich, und sie haben einen sichtbaren Migrationshintergrund. Ein Stuttgarter Jugendrat und sein Freund machen ihre Probleme mit Türstehern öffentlich und stoßen eine Debatte an, die Wellen schlägt.

Ohne einen Plan B ziehen Mehmet Ildes (20) und sein Freund William (21, Name geändert) nie ins Stuttgarter Nachtleben. Seit sie 16 gewesen sind, kommen sie fast nie in den ersten Club ihrer Wahl, oft auch nicht in den zweiten und wenn es auch im dritten nicht klappt, bleibt nur Plan D: nach Hause gehen. „Wir werden vom Feiern ausgeschlossen, weil wir aussehen, wie wir aussehen, oft sogar, wenn wir auf der Gästeliste stehen.“ Schwarze kurze Haare, Vollbart, dunkle Augen und Fatimas Hand als Ohrring – viele Türsteher, meint Mehmet, würden ihn, „den Ausländer“, sofort als kriminell abstempeln und ihm daher keinen Einlass in einen Club gewähren.