Medea (Cornelia Ptassek, hinten) in der Stuttgarter Inszenierung Foto: Aurin

Premiere am Stuttgarter Opernhaus von Luigi Cherubinis „Medea“ – inszeniert von Peter Konwitschny. Szenisch überzeugt es nicht, musikalisch schon.

Stuttgart - Als sich nach dem zweiten Akt von Cherubinis Oper „Medea“ der Bühnenvorhang senkt, setzt er erst mal auf dem Gestühl auf, bis ein Bühnenarbeiter das Malheur in Ordnung bringt. Eine kleine Panne, wie sie passieren und doch als symptomatisch gelten kann für diese Neuinszenierung am Stuttgarter Opernhaus, wo sich auch sonst wenig zusammenfügt.

Musikalisch auf gutem Niveau

Der Regisseur Peter Konwitschny, ansonsten bekannt für grundklug durchdachte Regiearbeiten, deutet das auf dem antiken Mythos beruhende Stück als tristes Endspiel unter den Vorzeichen eines alle Lebensbereiche korrumpierenden Kapitalismus. Szenisch kann das nicht überzeugen, musikalisch ist der von Alejo Pérez geleitete Abend jedoch auf gutem Niveau.