Der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis hat zusammen mit Sonja Bertsch von der Verwaltung (l.) in der Zehntscheuer den dritten Band des Werks vorgestellt. Foto: Petra Mostbacher-Dix

Der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis hat den dritten Band von „Zuffenhausen ‚ond dromrom’ von A-Z“ vorgestellt. Beim Adventsmarkt wird er erstmals verkauft.

Zuffenhausen - Vom Brand Schlotwiese und der Lutherlinde über den Nachwächter und allerlei Persönlichkeiten bis hin zum Zehnthof: In ihrem dritten Band des „Zuffenhausen ‚ond dromrom’ von A-Z“ haben die Mitglieder des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Zuffenhausen wieder allerlei Begriffe, Namen, Orte und mehr aus früheren Zeiten zusammengetragen – und auf 185 Seiten in fast 60 Artikeln niedergeschrieben. Vier Jahre arbeiteten die zwölf Frauen und Männer ehrenamtlich daran, von 2014 bis 2017. „Damit das alte Wissen nicht verloren geht“, erklärte Lilo Scharnbeck bei der Vorstellung von Band drei in der Zehntscheuer.

Das Team habe wieder Erstaunliches zutage gefördert, betonte sie. „Die Schultheiße, also nun Bezirksvorsteher, sind bis ins 13. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Über bekannte Zuffenhausener haben wir einiges zusammengetragen, wie Christoph Gottfried Elben, Louis Bauer oder Max Horkheimer – und die restlichen Schulen.“ Aufgenommen wurden zudem Forschungsergebnisse über das Jagdschlösschen – die Schlotwiese war Jagdrevier des württembergische Herzogs Eberhard Ludwig –, die Eingemeindung nach Stuttgart, die Geologie des Stadtbahntunnels, der neue Friedhof und der Kirchenkonvent im 30-jährigen Krieg. „Ein echtes Sittengemälde des Orts! Dazu gibt es auch eine CD“, sagte Scharnbeck.

Tief in Archiven gestöbert

Die pensionierte Lehrerin besorgte unter anderem das Lektorat. „Wir treffen uns einmal im Monat, jeder erzählt, was er entdeckt hat“, beschrieb sie das Vorgehen. Dann werde darüber gesprochen, wer was schreibt. Dabei bringe jeder sein Fachwissen mit. Als ehemaliger Geometer kennt sich beispielsweise Herbert Schneider bestens mit Kartenmaterial aus, Ulrich Kull als Wissenschaftler und „alter Zuffenhausener“ mit der Ortshistorie. Werner Rees sei unter anderem bewandert in Sachen Industrie und Firmen. Jagdsachverstand hat Oswald Rödle. Hartwig Heineken ist auch für das Archivarische zuständig, das Ehepaar Horst und Elisabeth Rau gestaltete die Grafik. „Unser Goldgräber ist Winfried Schweikart“, so Scharnbeck. Der einstige Unternehmer schürfte wieder tief in Archiven, etwa im Hauptstaatsarchiv Stuttgart oder dem Staatsarchiv Ludwigsburg. Ihr Know-how beigetragen haben außerdem Manfred Glöck, Herbert Schneider sowie Hermann Schwämmle und Reinhard Heinz, die beide mittlerweile verstorben sind. Mit Letzterem startete einst das A-Z.

Leidenschaftliches Engagement

Das leidenschaftliche Engagement des Arbeitskreises lobte Sonja Bertsch, die den Bezirksvorstand vertrat. „Ich hoffe, dass der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis Zuffenhausen weitermacht“, sagte sie. „Bei Bedarf können wir das aus unserem Kulturtopf unterstützen.“ Die Bände bietet der Arbeitskreis zum Selbstkostenpreis von 25 Euro an: Band drei wird erstmals beim Adventsmarkt verkauft. Danach ist er in der Volksbank Zuffenhausen an der Unterländerstraße 58 zu erwerben.