Bernd Martin im Jahr 2014 in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena Foto: Baumann

Der ehemalige Fußballprofi Bernd Martin ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Der Außenverteidiger betritt insgesamt 269 Pflichtspiele für den VfB Stuttgart. „Die ganze weiß-rote Familie trauert und ist in Gedanken bei seiner Familie“, sagt VfB-Präsident Wolfgang Dietrich.

Stuttgart - In launigen Gesprächen hat er sich gerne als Rekordnationalspieler vorgestellt. Und ganz falsch ist das ja nicht. Denn Bernd Martin hält fürwahr die Bestmarke – die Bestmarke als Spieler in der Geschichte der deutschen Fußball-Nationalelf mit der wenigsten Einsatzzeit. 1979 wurde der Außenverteidiger des VfB Stuttgart bei einem EM-Qualifikationsspiel gegen Wales in der 88. Minute eingewechselt. Zwei Minuten war er auf dem Platz, hatte dabei keinen Ballkontakt.

Trauer beim VfB

Im Alter von 63 Jahren ist der einmalige Nationalspieler nun gestorben. „Bernd hat nicht nur 269 Pflichtspiele für den VfB gemacht, sondern ganz besonders auch darüber hinaus immer mit großem Engagement für seinen VfB gekämpft“, sagt der Präsident Wolfgang Dietrich zum Tod des gebürtigen Stuttgarters. „Bis zuletzt war er mir im Mitgliederausschuss für das Nachwuchsleistungszentrum ein wichtiger und wertvoller Ratgeber. Die ganze weiß-rote Familie trauert und ist in Gedanken bei seiner Familie.“

Erfolgreiche Zeiten in Stuttgart

Mit 17 kam Bernd Martin 1972 zum VfB und wurde mit der A-Jugend 1973 deutscher Meister. Für das Profiteam absolvierte er danach bis 1982 insgesamt 269 Pflichtspiele (31 Tore). Er war Teil der Mannschaft, die 1977 den Wiederaufstieg in die Bundesliga meisterte und zwei Jahre später Vizemeister wurde.

Ein Knöchelbruch als Knackpunkt

Dank seiner beständig guten Leistungen wurde der neunmalige B-Nationalspieler dann auch ins A-Nationalteam berufen. Und er wäre nach seinem Kurzdebüt wohl noch das eine oder andere Länderspiel dazugekommen, wenn er sich nicht drei Tage danach bei einem Bundesliga-Spiel den Knöchel gebrochen hätte. „Das war im wahrsten Sinne des Wortes der Knackpunkt in meiner Karriere“, sagte Bernd Martin einmal. Der Fuß wurde danach nicht mehr so wie davor.

Ein Ur-VfBler mit ganzem Herzen

Nach drei Jahren mit nur 16 Einsätzen beim FC Bayern (1982 bis 1985) ließ er seine Karriere beim SSV Ulm ausklingen. Lange Jahre lenkte er später die Geschicke der VfB-Traditionself und war bis zuletzt als Botschafter für den Club aus Cannstatt unterwegs. „Er war ein Ur-VfBler mit ganzem Herzen, offen, ehrlich, geradlinig und bodenständig“, sagt sein früherer Stuttgarter Mitspieler Helmut Dietterle.