Françoise Gilot (2921-2023) im Jahr 1948 mit Pablo Picasso und im Jahr 2004 in ihrem Atelier Foto: Imago/Keystone, AFP/Jean-Pierre Muller

Im Alter von 101 Jahren ist die französische Malerin und langjährige Partnerin von Pablo Picasso, Françoise Gilot, gestorben.

Die Malerin Françoise Gilot, die auch jahrelang Lebensgefährtin und Muse des Künstlers Pablo Picasso war, ist tot. Gilot hatte seit Längerem an Problemen mit dem Herzen und der Lunge gelitten und ist am Dienstag in einem Krankenhaus in Manhattan gestorben. Sie wurde 101 Jahre alt.

Gilot und der rund 40 Jahre ältere Picasso

Die 1921 in Neuilly-sur-Seine, einem bürgerlichen Vorort westlich von Paris, geborene Gilot richtete sich bereits als junge Frau bei ihrer Großmutter ein Atelier ein und organisierte erste Ausstellungen. Ihre Mutter war Aquarellmalerin, ihr Vater erfolgreicher und autoritärer Geschäftsmann, der eigentlich gewollt hatte, dass seine Tochter Jura studiert.

1943 lernte Gilot den rund 40 Jahre älteren Picasso kennen. Die ersten drei Jahre mit Picasso seien die besten gewesen, denn man habe sich nur zweimal im Monat gesehen, sagte die Malerin einmal der Wochenzeitung „Paris Match“. Das Paar bekam die Kinder Claude und Paloma. Aber Picasso sei immer mehr bestimmend, dominant und launisch gewesen, habe den Menschen um ihn herum das Leben schwer gemacht und sie einschränken wollen, beschrieb Gilot später.

Gilot als das erste It-Girl

1953 verließ Gilot Picasso – sie gilt als einzige Frau, die den Kunstgiganten des 20. Jahrhunderts je verlassen hat. „Denkst du, dass die Menschen an dir interessiert sein werden?“, habe Picasso sie daraufhin gefragt. „Das werden sie nie sein, nur deinetwegen.“ Aber die Malerin arbeitete bis zu ihrem Lebensende – und schaffte es schließlich auch, in der Kunstwelt Anerkennung zu finden. In den vergangenen Jahren gab es mehrere Ausstellungen ihres Werkes und teure Verkäufe einzelner Stücke. Zum 100. Geburtstag feierten die US-Medien sie sogar als „It-Girl“.

Aber Gilot gab sich immer bescheiden. „Ich werde keine große Sache daraus machen und mich zu mehr machen, als ich bin“, sagte sie noch im vergangenen Jahr der „New York Times“. „Oder zu weniger.“