Bürgermeister, Kreisrat, Ehrenbürger – Paul Hug hat Winnenden über Jahrzehnte geprägt. Nun ist er im Alter von 86 Jahren verstorben.
Eine Stadt trauert um einen prägenden Bürger: Paul Hug, langjähriger Erster Bürgermeister und Ehrenbürger von Winnenden, verstarb am frühen Morgen des 13. Februar im Alter von 86 Jahren. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hinterlässt er nicht nur eine menschliche Lücke, sondern auch ein Lebenswerk, das Winnenden und den Rems-Murr-Kreis nachhaltig geformt hat.
Wegbereiter für Winnendens Entwicklung
Paul Hug wurde 1938 geboren und widmete nahezu sein gesamtes Berufsleben der kommunalen Politik. Von 1978 bis 2002 leitete er als Bürgermeister die Geschicke der Stadt Winnenden und brachte zahlreiche, für die Kommune bedeutende Projekte auf den Weg. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Innenstadtsanierung, die Einrichtung der Fußgängerzone sowie der Bau des neuen Rathauses und des Wunnebads. Seinem unermüdlichen Einsatz war mitzuverdanken, dass das neue Rems-Murr-Klinikum in Winnenden gebaut wurde.
Doch nicht nur im Rathaus prägte er die Region. Auch als Kreisrat war er von 1979 bis 2014 eine entscheidende Stimme im Rems-Murr-Kreistag, davon 16 Jahre als Vorsitzender der CDU-Fraktion. In dieser Funktion beeinflusste er zahlreiche politische Entscheidungen und gestaltete die Entwicklung des Landkreises aktiv mit.
Vielfältiges Engagement über die Politik hinaus
Sein Engagement beschränkte sich jedoch nicht auf die Politik. Noch bis ins hohe Alter war Hug als Patientenfürsprecher im Rems-Murr-Klinikum tätig und setzte sich für die Belange der Patientinnen und Patienten ein. Ebenso war er im Vorstand des Feuerwehrmuseums aktiv, engagierte sich im Kuratorium der Musik- und Kunstschule Winnenden und unterstützte den Bürgerverein Höfen.
Seine Verdienste blieben nicht unbeachtet: Paul Hug wurde mit der Bürgermedaille in Gold der Stadt Winnenden, der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2021 wurde ihm schließlich die Ehrenbürgerschaft verliehen, die höchste Ehrung der Stadt Winnenden.
Mahner für Zusammenhalt und Zukunftsfragen
Auch nach seiner Zeit als aktiver Kommunalpolitiker mischte sich Hug mit klaren Worten in gesellschaftliche Debatten ein. In einer bewegenden Rede zur Verleihung seiner Ehrenbürgerschaft warnte er vor den Herausforderungen der Zukunft und appellierte an den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Jetzt ist nicht die Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern den Menschen reinen Wein einzuschenken und sie auf die Zukunft vorzubereiten“, erklärte er damals mit Blick auf die Klimakrise und die Folgen der Corona-Pandemie.
Der amtierende Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth würdigte Paul Hug als geradlinigen und pfiffigen Menschen, der „nie das Wesentliche, nämlich die Menschen selbst, aus den Augen verloren hat“. Hug sei ein Vorbild für viele gewesen und habe mit seinen Entscheidungen Maßstäbe gesetzt.
Die Stadt Winnenden verliere mit Paul Hug einen unermüdlichen Gestalter, einen vorausschauenden Politiker und einen leidenschaftlichen Ehrenamtlichen. Sein Wirken werde in Winnenden und im Rems-Murr-Kreis unvergessen bleiben.