Roland Mall (Mi.) in der Saison 1973/1974 im Spiel des VfB Stuttgart gegen den MSV Duisburg Foto: Pressefoto Baumann/Pressefoto Baumann

Roland Mall hat viele Wegbegleiter bis zuletzt mit seiner Fitness beeindruckt – trotz seiner 73 Jahre. Umso unbegreiflicher ist nun sein überraschender Tod.

Der überraschende Tod von Roland Mall alleine ist schon schwer wahrzuhaben. Wer aber die Geschichte der vergangenen Tage von Hansi Müller erzählt bekommt, weiß noch mehr, was der frühere Nationalspieler meint, wenn er sagt: „Für uns alle ist das nicht zu begreifen.“ Dass Roland Mall in dieser Woche im Alter von 73 Jahren verstorben ist.

 

Noch Ende der vergangenen Woche nämlich sind Hansi Müller und sein früherer Mitspieler beim VfB Stuttgart gemeinsam in den Flieger gestiegen. Das Ziel: Rom, die Ewige Stadt.

Hansi Müller und Roland Mall engagierten sich in der italienischen Hauptstadt für die Kinder-Hilfsorganisation „Kinderlachen“, auch andere ehemalige Profikicker wie Ailton, Ivan Klasnic, Thomas Helmer und Kevin Kuranyi waren dabei. Am Freitag spielte die Mannschaft gegen ein Team des Vatikan – Roland Mall stand eine halbe Stunde lang auf dem Feld –, am Samstag wurden noch Sehenswürdigkeiten besucht. „Am Sonntag sind wir wieder nach Hause geflogen“, erinnert sich Hansi Müller, „es war alles ganz normal.“ Das änderte sich am Montag.

Roland Mall im vergangenen Sommer im Trikot der VfB-Traditionself Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Der Montag – für Roland Mall war das seit Jahrzehnten ein besonderer Wochentag. „Die Montagskicker, das war sein Baby“, sagt Hansi Müller. Roland Mall organisierte das regelmäßige sportliche Treffen früherer Kicker und anderer Stuttgarter Persönlichkeiten in Nachbarschaft zur MHP-Arena. Er schaute nach Alternativen, sollte der Platz mal gesperrt sein, reservierte einen Tisch fürs Mittagessen danach. Er suchte und buchte das Ausflugsziel im Allgäu – und: Er stand immer mit auf dem Platz. In einer Form, die in seinem Alter ihresgleichen suchte.

Viele Jahre Teil der VfB-Traditionself

„Er scheute kein Laufduell – auch nicht gegen 40-Jährige“, sagt Hansi Müller über seinen guten Freund, den er als „humorvoll, schlitzohrig und absolut zuverlässig“ beschreibt. Gemeinsam fuhren die beiden oft zu den Auftritten der VfB-Traditionself. Auch dort war Roland Mall, der beim VfB Jugendspieler und Profi war, danach bei dem VfR Heilbronn, Preußen Münster und Viktoria Köln spielte, bis zuletzt fester Bestandteil – und der älteste noch aktive. Bei den Heimspielen war er ein ebenso gern gesehener wie regelmäßiger Gast. Umso mehr hat nun sein plötzlicher Tod seine Wegbegleiter erschüttert.

Am Montag jedenfalls war Roland Mall, der nach seiner Karriere auch Trainer im Amateurbereich gewesen ist, zwar wie immer zum Montagskick gekommen, klagte dann aber über Unwohlsein. Die Kollegen riefen den Krankenwagen. Ein Aneurysma hat ihn wohl das Leben gekostet. „In Roland Mall hat der VfB Stuttgart einen verdienten Spieler und eine große Persönlichkeit verloren“, schreibt der Club auf seiner Homepage, Hansi Müller nennt ihn: „Ein Kind des Fußballs.“

Das in Stuttgart fehlen wird.