Sehr romantisch. Eheleute dürfen ihre Namen vereinen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp/Patrick Pleul

Es muss nicht mehr zwingend der Familienname des Ehemannes übernommen werden. Viele Brautpaare in Großbritannien entscheiden sich dagegen und mixen einfach beide Namen.

Stuttgart - Was in Großbritannien und der USA immer populärer zu werden scheint, ist in Deutschland noch kein Thema. Es geht um „Meshing“, das Mixen von Nachnamen. Das Namensrecht spielt in der Namensfindung hierzulande noch immer eine Rolle. Es gibt zwar mehrere Optionen den Namen nach der Hochzeit ändern zu lassen, wirklich frei wählen können Eheleute aber nicht.

Die erste Möglichkeit schaut folgendermaßen aus: Ehepartner einigen sich auf einen Ehenamen, der auch später von den Kindern geführt wird. Das heißt, dass ein Elternteil den bisher geführten Familiennamen ablegen muss. Wenn der eigene Name gefällt, könnte diese Entscheidung nicht leicht fallen.

Oder die Ehepartner entscheiden sich für einen Familiennamen, der von den Kindern geführt wird, sie selbst behalten aber ihre eigenen Nachnamen. Die Kinder tragen also entweder einen anderen Namen als ihre Mutter oder ihr Vater. Dann gibt es noch die Doppelnamen – mit oder ohne Bindestrich. Man fügt den Familiennamen an den eigenen Namen an. Auch hier muss ein Elternteil den Namen abgeben, zwar nicht vollständig auf diesen verzichten, aber eine Änderung brauch es.

Der Mix der Namen zeigt vor allem die Verbundenheit des Paares

In Großbritannien und den USA hingegen wird der Name gemischt oder verblendet. Frau Meerbusch und Herr Wisam bilden zum Beispiel den neuen Ehe- und Familiennamen „Meersam“ oder „Wibusch“. Dieser Mix zeigt nicht nur die Verbundenheit des Paares, sondern deutet auch auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau hin. In Deutschland wird dagegen mit den bisherigen Regelungen stets ein Elternteil benachteiligt.

Beim „Meshing“ müssen die Paare nicht unbedingt verheiratet sein, um den gleichen Namen tragen zu dürfen. Generell ist es in Großbritannien einfach, den Namen ändern zu lassen. Ein Antrag macht die Namensänderung möglich. Namen oder Bindestriche können hinzugefügt oder entfernt werden. Die Schreibweise ist ebenfalls nicht vorgeschrieben.

Hoher Spaßfaktor bei der eigenen Suche nach der richtigen Kombi

Obwohl die Regeln in Deutschland feststehen, spricht nichts gegen einen Eigenversuch. Namensgeneratoren im Netz helfen dabei und Lacher sind programmiert. Apropos Doppelname. Wenn man mit Nachname Baum heißt, einen Partner findet, der zum Beispiel den Namen Buss hat, und sich am Telefon fix mit Doppelname meldet, verstehen womöglich viele Anrufer gleich „Bambus“. Wie wäre es dann eher mit einer gelungenen Kombi? Vielleicht hilft ja der Generator weiter.