Als Quelle für Verwandtschaftsverhältnisse dienen oft uralte Dokumente, die heute kaum noch zu entziffern sind. Foto: Bock

Wenn ein Mensch stirbt, gibt es nicht immer ein Testament oder einen offensichtlichen Erben. Dann beginnt eine ganz besondere Detektivarbeit.

Neu-Ulm - Als Juliane Lidl-Böck das Haus betritt, ist sie geschockt. Drei Etagen sind voll bis unters Dach mit Möbeln, Haushaltsartikeln, Müll. Zum Teil kann man die Zimmer gar nicht betreten. Ein Bett gibt es nicht. Der Bewohner hat offenkundig auf drei aneinandergestellten Holzstühlen geschlafen, als Matratze mussten die Polster von Gartenmöbeln dienen. Dabei hat hier jemand gelebt, der durchaus ein bescheidenes Vermögen sein Eigen nennen konnte. Und gleichzeitig unter dem Messie-Syndrom litt. Gemerkt hat das wohl keiner – als der Bewohner starb, war niemand da, der ihn gut kannte. Oder mit ihm eng verwandt gewesen wäre.