Unternehmer aus der Fahrradbranche setzen derzeit ihre Unterschrift unter die Bike-Charta. Gemeinsames Ziel: Nachhaltiger werden. In einer Serie stellen wir einige der Firmen vor, die mit innovativen Ideen mehr als Etappensiege für den Umweltschutz einfahren wollen. Dieses Mal: Anhängerspezialist Croozer.
Stuttgart - Radfahren hat ein grünes Image. Doch vielen Unternehmen aus der Fahrradbranche ist das nicht genug. Auch bei Produktion und Lieferketten sollen künftig die Zeichen verstärkt auf Grün stehen. Daher wurde im Herbst 2021 vom Think-Tank BIKEBRAINPOOL die Bike-Charta ins Rollen gebracht, die seitdem immer mehr Unternehmer der Branche unterzeichnen. Mit ihrer Signatur verpflichten sie sich zu mehr Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen.
Da Papier geduldig ist, wollen wir in einer Mini-Serie von einigen der Unterzeichnern wissen, wie sie die ehrgeizigen Umweltschutzziele konkret erreichen wollen.
Im dritten Teil beantwortet Markus Krill, Geschäftsführer Croozer GmbH, unsere Fragen. Seit 1993 werden im Unternehmen in Hürth bei Köln hochwertige Fahrradanhänger designt und konstruiert. Dabei war der nachhaltige Gedanke von Anfang an Firmenphilosophie. Denn Familien sollen mit Croozer ihren Alltag aktiv und umweltfreundlich gestalten können.
Herr Krill, Was zeichnet in Ihren Augen ein nachhaltiges Unternehmen aus?
Ein nachhaltig agierendes Unternehmen betrachtet Nachhaltigkeit immer im ganzheitlichen Sinne und bearbeitet alle drei Säulen der Nachhaltigkeit gleichermaßen – also ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Deshalb fokussieren wir uns nicht nur auf Themen wie Produktion und Logistik, sondern haben z.B. auch unseren eigenen Unternehmenswald im Königsforst bei Köln gepflanzt. Nachhaltigkeit bedeutet nämlich immer auch, Verantwortung für den gesamten Planeten zu übernehmen.
Da das Ziel Nachhaltigkeit so facettenreich ist und viele Aufgaben beinhaltet, ist eine eigene Nachhaltigkeitsmanagerin oder ein Nachrichtenmanager wesentlich – deshalb haben wir uns letztes Jahr dazu entschieden, eine Stelle dafür bei Croozer zu schaffen.
Welches konkrete Ziel in Sachen Nachhaltigkeit wird bei Croozer angestrebt?
Ganz oben auf der Agenda steht bei uns aktuell unser erster Nachhaltigkeitsbericht - unser Nachhaltigkeitsmanager befindet sich damit in den letzten Zügen und wir hoffen, dass wir ihn bald veröffentlichen können. Ein Nachhaltigkeitsbericht dient nämlich als wesentliche Status Quo Grundlage, auf der man konkrete Ziele für die nächsten Jahre ableiten kann. Darüber hinaus haben wir 50 Nachhaltigkeitsziele definiert, die wir bis 2025 erreichen möchten.
Unseren Fokus legen wir für dieses Jahr auf die Verbesserung der Ökobilanz in allen Abschnitten des Produktlebens, die Reduzierung unserer CO2-Emissionen auf Unternehmensebene bis hin zur Klimaneutralität, das soziale Engagement etwa in dem wir die Lieferkette nachhaltiger gestalten, soziale Projekte unterstützen und Biodiversität fördern. Auch die Logistik und Verpackungen wollen wir nachhaltiger gestalten.
Eine lange Liste. Welches zeitliche Limit haben Sie sich für deren Umsetzung gegeben?
Ein nachhaltiges Unternehmen wird man nicht eben mal von einer auf die andere Sekunde. Das braucht Zeit, da Nachhaltigkeit aus vielen kleineren Bausteinen besteht und verschiedene Rädchen ineinander greifen. Wir haben uns vorgenommen, unsere 50 Nachhaltigkeitsziele bis 2025 zu erreichen und in jedem Jahr Fokusziele zu definieren. Daran kann man aber nicht starr festhalten, sondern man muss flexibel bleiben und auf veränderte Gegebenheiten reagieren können.
Lesen Sie weiter in unserem Angebot:
Teil 1 der Serie: Recycling bei Schwalbe - zweites Leben für Schläuche und Reifen