Preisträger Robert Neumann Foto: Marco Borggreve

Der Stuttgarter Pianist Robert Neumann freut sich über einen weiteren Preis und als Festivalleiter auch auf den Cannstatter Kulturfrühling.

Nach elf Jahren ist wieder ein Pianist aus Stuttgart Preisträger beim Deutschen Musikwettbewerb geworden. Robert Neumann verrät, wie er die Jury überzeugen konnte und was er international renommierte Klavierspieler in die Landeshauptstadt locken will.

 

Herr Neumann, wie groß ist Ihre Freude, und womit genau konnten Sie die Jury überzeugen?

Nun, der Ausgang eines Wettbewerbs ist ja immer ungewiss – ganz gleich, wie gut man vorbereitet oder in Form ist oder wie vorteilhaft auch andere Voraussetzungen sein mögen. Daher freue ich mich natürlich ausgesprochen über eine solche Auszeichnung. Das Besondere am Deutschen Musikwettbewerb (DMW) ist der Umstand, dass wir alle in puncto Programm und Auftrittsgestaltung zu äußerster Freiheit und Kreativität animiert werden. Worauf der Erfolg letztlich zu münzen ist, kann ich nicht genau sagen. Allerdings kann ich mit Gewissheit sagen, dass ich in allen Facetten aus dem Vollen geschöpft habe und sich das entsprechend ausgezahlt hat.

Sie sind in einer Musikerfamilie aufgewachsen, galten früh als Ausnahmetalent, sind im Alter von acht Jahren mit dem damaligen Radiosinfonieorchester Stuttgart aufgetreten und haben seither zahlreiche Preise gewonnen. Was bedeutet Ihnen nun diese Auszeichnung?

Der DMW genießt hierzulande große Wertschätzung und einen ganz besonderen Ruf, gerade unter Veranstaltern, da mit der einhergehenden Förderung durch den Deutschen Musikrat gleichermaßen Preisträger und Organisatoren, respektive das Musikleben im Ganzen, gefördert wird. Besonders dankbar bin ich für die Möglichkeit der Produktion eines weiteren Albums, die durch den Musikrat gewährleistet wird. Noch in ganz früher Planung, und daher nicht in Stein gemeißelt, denke ich an einen ganz neuen Entwurf, der im Vergleich zu meinen vorhergehenden beiden Alben einen etwas anderen Weg einschlagen und eine andere Seite meines Schaffens beleuchten soll.

In Bad Cannstatt sind Sie der Festivalleiter des Cannstatter Klavierfrühlings, der internationale Pianisten vorstellt. Wann geht es los?

Der Cannstatter Klavierfrühling, getragen durch die fabelhafte Arbeit und das Engagement vom Verein Cultur in Cannstatt, wird in diesem Jahr nach dem großen Erfolg in 2024 zum zweiten Mal stattfinden. Unser besonderer Fokus liegt hierbei auf Pianisten der neuen Generation. Das Bestreben liegt darin, für eine kurze Zeit die Stadt zum Mittelpunkt der Klavierkunst im Land zu machen, da es im weiten Umkreis nie zuvor ein Format von genau dieser Ausrichtung gab. Durch dieses Angebot soll auch mehr Aufmerksamkeit auf den Kursaal als Kulturstätte gelenkt werden, um dem Saal auch eines Tages einen eigenen Flügel von Weltklasse zu ermöglichen. Die Konzerte ab dem 4. Mai finden im Großen Kursaal Bad Cannstatt jeweils sonntags statt. Zu Gast sind ausschließlich Solisten von internationalem Renommee, die zahlreiche bedeutende Preise gewannen und auf den großen Bühnen zu erleben sind – und nun auch bei uns.