Innenminister Thomas de Maizière (Mitte) mit Vertretern der islamischen Verbände. Foto: dpa

Die Islamkonferenz soll anders werden, fordert Seyfi Ögütlü, Generalsekretär des Verbands der Islamischen Kulturzentren.

Die Islamkonferenz soll anders werden, fordert Seyfi Ögütlü, Generalsekretär des Verbands der Islamischen Kulturzentren.

Stuttgart - Vertreter von neun muslimischen Verbänden haben sich am Montag mit Innenminister Thomas de Maizière getroffen, um über eine Neuauflage der Islamkonferenz zu sprechen. Sicherheitspolitische Themen sollen dabei keine Rolle mehr spielen, wie bewerten Sie das?
Die deutsche Islamkonferenz ist nicht der Ort, an dem solche Fragen behandelt werden sollten, dafür
kann es andere Plattformen geben. Wir haben uns auf die Themen Wohlfahrtspflege und muslimische Seelsorge geeinigt. Dem Minister ist es sehr wichtig, einen Dialog auf Augenhöhe mit uns zu führen. Darüber freuen wir uns sehr. Wir wollen jetzt nach vorne schauen und sind optimistisch, dass wir gemeinsam und partnerschaftlich die anstehenden Themen auf Grundlage des einvernehmlich verabschiedeten Programms behandeln werden. Wir waren uns alle einig, dass dies die drängendsten Themen zur Zeit sind.
Kann man damit rechnen, dass es bald einen muslimischen Wohlfahrtsverband geben wird?
Das ist erst die nächste Stufe. Zuerst einmal muss über das Wie gesprochen werden. Das soll im Laufe der nächsten zwei Jahre und wenn nötig darüber hinaus geklärt werden. Mitte Mai wird ein Arbeitsausschuss zum ersten Mal zusammen treten, der dann Empfehlungen an die den Lenkungsausschuss der Islamkonferenz geben wird. Im Herbst sollen bei einer öffentlichen Konferenz Impulse von Fachleuten eingeholt werden.
Sind Sie zuversichtlich, dass es den islamischen Verbänden gelingen wird, Unstimmigkeiten zu überwinden, zum Beispiel in der Frage der Ausbildung von Seelsorgern?
Dazu werden im Detail Abstimmungsprozesse notwendig sein. Wie schwierig oder einfach das ist, kommt immer auf das jeweilige Thema an. Es ist zu früh, hier eine Einschätzung zu treffen.