Olaf Scholz (SPD) will nicht Parteichef sondern Bundeskanzler werden. (Archivbild) Foto: AFP/INA FASSBENDER

Nachdem Norbert Walter-Borjans (SPD) verkündet hat, nicht erneut als Co-Vorsitzender seiner Partei anzutreten, war zunächst Olaf Scholz im Gespräch. Doch anscheinend will er sich auf das mögliche Amt als Bundeskanzler konzentrieren.

Berlin - SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz will sich auch nach dem angekündigten Rückzug von Parteichef Norbert Walter-Borjans offensichtlich nicht erneut um den SPD-Vorsitz bewerben. „Das hat er ja schon öfter gesagt“, hieß es dazu am Freitag aus Parteikreisen.

In der „Rheinischen Post“ hieß es unter Berufung auf informierte Kreise, Scholz wolle sich bei einer erfolgreichen Bildung einer Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP voll und ganz auf seine Aufgaben als Bundeskanzler konzentrieren.

Walter-Borjans will nicht erneut antreten

Scholz hatte sich 2019 gemeinsam mit der SPD-Politikerin Klara Geywitz um den Parteivorsitz beworben. Sie waren jedoch in einer Mitgliederbefragung damals den jetzigen Vorsitzenden Walter-Borjans und Saskia Esken unterlegen.

Walter-Borjans teilte nun überraschend mit, er wolle auf dem SPD-Parteitag im Dezember nicht erneut antreten. Esken äußerte sich zu einer neuen Kandidatur in einer ersten Stellungnahme nicht. Vor der Bundestagswahl hatte sie allerdings Interesse an einer weiteren Amtszeit signalisiert. „Für mich kann ich sagen, ich habe noch eine Agenda vor mir“, sagte sie im Sommer in einem Interview mit der „Rheinischen Post“.

Scholz hatte unter anderem im August im Deutschlandfunk auf die Frage, ob er den Parteivorsitz erneut anstrebe, gesagt: „Nein, das halte ich nicht für erforderlich, das habe ich auch nicht vor.“