Eine Seniorin läuft mit Mundschutz auf der Straße: Das Coronavirus ist vor allem für Ältere und für Menschen mit Vorerkrankungen eine Gefahr. Foto: imago images/Matteo Gribaudi/www.imagephotoagency.it via www.imago-images.de

Das Coronavirus ist vor allem für Ältere und für Menschen mit Vorerkrankungen eine Gefahr. Nun gibt es unter #NachbarschaftsChallenge eine Solidaritätsaktion, um genau diesen Menschen in den kommenden Tagen zu helfen.

Wien - Das Coronavirus ist vor allem für Ältere und für Menschen mit Vorerkrankungen eine Gefahr. In Sozialen Medien haben zahlreiche Nutzer daher eine Solidaritätsaktion gestartet, um genau diesen Menschen in den kommenden Tagen zu helfen. Unter dem Hashtag #NachbarschaftsChallenge posteten in den vergangenen Stunden zahlreiche Menschen unter anderem Hilfsangebote, die sie in ihren Wohnhäusern ausgehangen haben: „Wir gehören nicht zur Risikogruppe und können somit unter die Arme greifen, falls benötigt.“

Erfunden wurde die Aktion nach eigenen Angaben von Frederika Ferkova aus Wien. Sie ließ sich auf Twitter von Meldungen inspirieren, in denen eine Frau in häuslicher Isolation zu Solidarität aufrief. „Was kann man machen, um so schnell wie möglich für Hilfe zu sorgen“, diese Frage habe sie sich gestellt - und die #NachbarschaftsChallenge ins Leben gerufen. „Inzwischen machen sich die Leute schon eigene Vorlagen, es berichten internationale und nationale Medien. Das ist total schön“, erzählt die Social-Media-Managerin, die für eine Partei in der österreichischen Hauptstadt arbeitet.

Auch Telefonate werden angeboten

Die Aufrufe zur Solidarität aus der häuslichen Isolation kamen von Natascha Strobl. Die Politikwissenschaftlerin ist zwar nicht mit dem neuen Coronavirus infiziert, ihre kleine Tochter gehört aufgrund einer Erkrankung aber zur Risikogruppe. Daher muss sie mit ihren beiden Kindern derzeit zu Hause bleiben. „Der Lagerkoller macht sich schon ein wenig breit“, gibt die Politikwissenschaftlerin zu. Über die #NachbarschaftsChallenge freut sie sich aber sehr. „Wir müssen jetzt von Angst und Panik auf Solidarität umdenken.“ Auf Twitter regte sie am Donnerstag an, über den Hashtag #NachbarschaftsChallenge auch Telefonate für Menschen anzubieten, die einfach mal ein wenig reden wollen.

Für Nachbarschaftshilfe werben auch Patientenschützer in Deutschland derzeit offensiv. „Es gilt, den alten und pflegebedürftigen Menschen von nebenan in den Blick zu nehmen“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur.

Drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus

„Bei aller gebotener Vorsicht kann sehr viel Gutes getan werden.“ So könne man Einkäufe mitbringen, Rezepte vom Arzt oder Medikamente aus der Apotheke holen. „Das sind wichtige Zeichen der Hilfsbereitschaft.“ Die Stadt Wien hat eine Hotline für ältere und hilfsbedürftige Menschen eingerichtet.

Frederika Ferkova hat in ihren Tweets inzwischen konkret die Studenten als mögliche Helfer in den Blick genommen. Die österreichische Regierung hat inzwischen drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ergriffen - daher fallen derzeit auch sämtliche Präsenzveranstaltungen an Universitäten und Hochschulen aus. „Die Studierenden könnten sich in ihrer neuen Freizeit ja um Kinder aus der Nachbarschaft kümmern und mit dem Achtjährigen von nebenan zum Beispiel etwas malen“, schlägt Ferkova vor. „Das dürfte doch kein Problem sein.“