Mitte Oktober wurden in Haiti 17 Missionare und Angehörige von ihnen verschleppt (Archivbild). Foto: dpa/Matias Delacroix

In Haiti gelingt es zwölf verschleppten Missionaren der Organisation Christian Aid Ministries, einer kriminellen Bande zu entkommen. Sie wurden Mitte Oktober verschleppt.

Port-au-Prince - Zwölf in Haiti verschleppte Missionare, die vergangene Woche ihre Freiheit wiedererlangten, sollen auf eigene Faust geflohen sein. Nach zwei Monaten Gefangenschaft sei es den Geiseln gelungen, mitten in der Nacht aus den Händen der kriminellen Bande namens 400 Mawozo zu entkommen, teilte ein Sprecher der US-Hilfsorganisation Christian Aid Ministries am Montag mit. Nach ihrer Flucht aus den Fängen der Entführer liefen die Zwölf demnach etwa 16 Kilometer, bevor sie Hilfe fanden.

Mitte Oktober waren in dem Karibikstaat 17 Missionare und Angehörige verschleppt worden. Bei den Geiseln handelte es sich um zwölf Erwachsene und fünf Kinder - bis auf eine Person aus Kanada stammen alle aus den USA. Zunächst waren nur fünf von den 17 freigekommen. Es ist unklar, ob dabei das verlangte Lösegeld bezahlt wurde. Die restlichen zwölf waren weiter festgehalten worden.

Geplagt von politischem Chaos und Gewalt

Haiti, das ärmste Land des amerikanischen Kontinents, wird seit Jahren von politischem Chaos und krimineller Gewalt geplagt. Anfang Juli wurde Staatspräsident Jovenel Moïse in seiner Residenz erschossen, die Hintergründe sind bis heute ungeklärt. Kriminelle Banden kontrollieren vor allem rund um die Hauptstadt Port-au-Prince große Gebiete. Lösegelderpressungen nehmen zu.