Für Vedad Ibisevic ist mit Bosnien nach der Vorrunde Schluss Foto: EPA

Zwei Spiele, zwei Niederlagen – so hatte sich Vedad Ibisevic die erste Teilnahme seines Heimatlandes bei einer Fußball-Weltmeisterschaft gewiss nicht vorgestellt.

Cuiabá - Zwei Spiele, zwei Niederlagen – so hatte sich Vedad Ibisevic die erste Teilnahme seines Heimatlandes bei einer Fußball-Weltmeisterschaft gewiss nicht vorgestellt. Seit Samstag aber ist für den Stürmer des VfB Stuttgart klar: Nach der Vorrunde ist die WM in Brasilien für ihn und das Team von Bosnien und Herzegowina beendet. Nach dem 0:1 gegen Nigeria gibt es auch keine theoretische Chance mehr aufs Weiterkommen. Bedeutungslos sei das letzte Gruppenspiel am Mittwoch (18 Uhr) gegen den Iran deshalb aber nicht, versicherte Ibisevic. „Es muss eine Ehre sein, noch ein Spiel bei der WM zu genießen“, sagte er und forderte: „Wir müssen Gas geben.“

Das hatten er und seine Teamkollegen auch zuvor getan, vor allem aber verbal und nach der Partie gegen Nigeria. Da nämlich regierte bei den Bosniern der Frust über Schiedsrichter Peter O’Leary aus Neuseeland. „Er war eine Schande, er hat das Spiel verändert“, wetterte Edin Dzeko, „wir fahren nach Hause, aber ich denke, der Schiedsrichter sollte nach Hause fahren.“ Der Ärger des Stürmers von Manchester City war zum Teil verständlich, schließlich wurde ein Treffer von ihm in der 21. Minute wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt. „Das war ganz klar regulär“, meinte auch Ibisevic. Die zweite Szene, die die bosnischen Gemüter erhitzte, war dagegen weniger eindeutig.

Unmittelbar vor dem 1:0 der Nigerianer setzte sich Emmanuel Emenike durchaus körperbetont gegen den Leverkusener Emir Spahic durch – was man als Foul werden konnte, aber nicht musste. Und so tat Trainer Safet Susic gut daran, die Gründe für das Scheitern auch in den eigenen Reihen zu suchen. „Wenn die meisten nicht auf ihrem normalen Level spielen, ist es schwer für uns zu gewinnen“, sagte der Coach. Die Afrikaner, ergänzte er, „haben uns mit ihrer Geschwindigkeit und ihren Bewegungen überrascht. Sie haben Angriffsfußball gespielt und wollten wirklich gewinnen.“ Die Bosnier belagerten erst am Ende den nigerianischen Strafraum, mehr als ein Pfostentreffer von Dzeko sprang aber nicht mehr heraus.

Weshalb das WM-Debüt von Vedad Ibisevic, der bislang zweimal eingewechselt wurde und einen Treffer erzielte, am Mittwoch beendet ist.