Winfried Kretschmann (rechts) mit Boris Palmer Foto: dpa/Kay Nietfeld

Wegen Streitereien um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe ruht die Mitgliedschaft des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hofft auf eine baldige Annäherung.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hofft, dass der Tübinger Wahlsieger Boris Palmer bald wieder ordentliches Grünen-Mitglied wird. Landespartei und der Tübinger Oberbürgermeister sollten sich bald verständigen, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Palmers Mitgliedschaft bei den Grünen ruht wegen Streitereien um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe. „Ich freue mich über seine Wiederwahl“, sagte Kretschmann. Der 50-jährige Palmer sei ein „erfolgreicher Oberbürgermeister, vor allem in den grünen Kernthemen“. Ihm sei es gelungen, Tübingen wirtschaftlich und bei der Nachhaltigkeit voranzubringen. Das habe die Bürgerschaft in der Universitätsstadt honoriert.

Palmer, der als unabhängiger Bewerber angetreten war, hatte die OB-Wahl am Sonntag mit 52,4 Prozent im ersten Wahlgang für sich entschieden. Die Kandidatin der Grünen, Ulrike Baumgärtner, landete bei nur 22 Prozent. Der Landesverband in Stuttgart gratulierte Palmer am Montag zur Wiederwahl. Auf die Frage, ob die Wahl Einfluss auf die ruhende Parteimitgliedschaft habe, sagte eine Sprecherin, es seien schon Gespräche für das nächste Jahr vereinbart.