FC-Bayern-Manager Christian Nerlinger. Foto: dpa

Es dauerte, bis sich der FC Bayern seiner Fürsorgepflicht gegenüber Mario Gomez erinnert hat.

Charkow - Es hat ein paar Tage gedauert, bis sich der FC Bayern seiner Fürsorgepflicht gegenüber seinem Angestellten Mario Gomez erinnert hat. Am Montag schaltete sich dann Manager Christian Nerlinger in die Diskussion um den Stürmer ein, den der ehemalige Nationalspieler und Bayern-Trainer Mehmet Scholl nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal schwer angegangen hatte. „Die Kritik von Mehmet Scholl finde ich überzogen und völlig unangebracht. Generell kann ich die Kritik an Mario in keiner Weise nachvollziehen“, sagte Nerlinger.

Der ARD-Experte Scholl hatte dem Siegtorschützen Gomez mangelnde Laufbereitschaft und Faulheit vorgeworfen: „Ich hatte zwischendrin Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss“, hatte der künftige Trainer des Münchner Regionalliga-Teams gesagt. Für diese Äußerung fehlt Christian Nerlinger jedes Verständnis. „Mario Gomez ist ein Top-Stürmer in Europa. Und ihn dann nach so einer Partie, in der die ganze Mannschaft schwierig ins Turnier gekommen ist, explizit rauszunehmen und als Einzigen wirklich zu kritisieren, halte ich für deplatziert und falsch.“

Trotz der Kritik geht Gomez davon aus, auch gegen die Niederlande an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) in Charkow in der Anfangself zu stehen. Allerdings hat sein Konkurrent Miroslav Klose seinen Trainingsrückstand aufgeholt. „Ich bin immer für eine Überraschung gut“, sagte Bundestrainer Joachim Löw, „Miro ist so weit, dass er von Beginn an spielen kann. Und in Topform ist er nach wie vor ein Weltklassestürmer.“ So wie Gomez – auch wenn Scholl das ganz anders sieht.