Intensiver Einsatz für die Polizei: Gruppenschlägerei auf offener Straße in Herrenberg. Foto: EIBENR/DROFITSCH/EIBENR/DROFITSCH

Auf der A 81 kommt es zwischen einem 44-jährigen Mercedesfahrer und den Insassen zweier weitere Fahrzeuge zu einem Vorfall. Daraufhin verfolgen sie die Familie in dem Mercedes bis nach Herrenberg. Kurz darauf fliegen die Fäuste.

Am Sonntagabend kam es gegen 19.30 Uhr in der Zeppelinstraße in Herrenberg (Kreis Böblingen) zu einer heftigen Schlägerei zwischen mindestens sieben Personen. Mehrere Personen wurden dabei leicht verletzt. Nach bisherigen Polizeierkenntnissen, waren die Beteiligten bereits zuvor auf der Autobahn 81 aneinandergeraten.

Ein 44-Jähriger war demnach gemeinsam mit seiner 35-jährigen Ehefrau und zwei Kindern im Alter von 13 Jahren mit seinem Mercedes unterwegs in Richtung Herrenberg. Zwei Fahrzeuge, ein BMW und ein VW, folgten ihm von der A 81 bis in die Zeppelinstraße in Herrenberg. Dort überholte eines der Fahrzeuge den 44-Jährigen und bremste ihn laut Polizeibericht bis zum Stillstand aus. Daraufhin verließen drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 23 und 50 Jahren die anderen Fahrzeuge und konfrontierten den 44-Jährigen und dessen Familie, die ebenfalls den PKW verlassen hatten.

Kontrahenten greifen zu Messer und Schlagstock

Die beiden Konfliktparteien gingen aufeinander los und fügten sich gegenseitig Verletzungen zu. Dabei soll eine Person, die sich in einem der Verfolgerfahrzeuge befunden hatte, ein Messer in der Hand gehabt haben. Zu Stichverletzungen kam es nach bisherigen Polizeiermittlungen aber nicht. Der 44-Jährige soll aus dem Mercedes einen Schlagstock geholt und diesen zu seiner Verteidigung eingesetzt haben.

Als die Kontrahenten bemerkten, dass jemand die Polizei verständigt hatte, ließen sie voneinander ab. Alle Insassen des Mercedes wurden leicht verletzt vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht ebenso wie eine 28-Jährige aus einem der Verfolgerfahrzeug.

Polizei stoppt hinzugeeilten Angehöriger mit Pfefferspray

Während die Polizei gerade mit der Anzeigenaufnahme beschäftig war, kamen zahlreiche Angehörige des 44-Jährigen zum Ort des Geschehens in die Zeppelinstraße. Darunter befand sich laut Polizeiangaben ein 30-Jähriger, der mehrmals versuchte, zu den Kontrahenten zu gelangen und sich hierzu den eingesetzten Beamten auch körperlich widersetzte. Die Beamten forderten ihn mehrfach auf, die zu unterlassen. Als der 30-Jährige trotzdem noch einmal versuchte, zu den Widersachern zu gelangen, setzten die Polizeibeamten Pfefferspray gegen ihn ein. Er wurde anschließend vom Rettungsdienst medizinisch versorgt.

Wie eine Polizeisprecherin auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt, dauern die Ermittlungen zu dem Vorfall noch an. Bislang gibt es demnach keine Erkenntnisse zu den Hintergründen der Auseinandersetzung oder dazu welche Rollen die Beteiligten dabei gespielt haben. Auch zu dem voran gegangenen Vorfall auf der A 81 war der Sprecherin noch nichts Genaueres bekannt. Im Bericht der Streifenbesatzung sei zunächst nur etwas kryptisch von einem „Verkehrsvorgang“ die Rede. Sobald die Kollegen ihre nächste Schicht antreten, wolle man hier nachhaken, kündigt die Sprecherin an.