Die Ermittlungen gehen weiter. Foto: Getty Images Europe

Der Brite Charlie Rowley, der in Salisbury mit Nowitschok vergiftet wurde, ist wieder bei Bewusstsein. Er schwebt allerdings nach wie vor in Lebensgefahr.

London - Das britische Nowitschok-Opfer Charlie Rowley ist wieder bei Bewusstsein. Die behandelnde Klinik meldete am Dienstag, der 45-Jährige sei stabil, schwebe aber noch in Lebensgefahr. Es habe eine „kleine aber wesentliche Verbesserung“ in seinem Zustand gegeben, hieß es in einer Mitteilung. Seine Lebensgefährtin war am Sonntag an den Folgen einer Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok gestorben, die beide sich eine Woche zuvor zugezogen hatten.

Rowley und die 44-jährige Dawn Sturgess waren am 30. Juni in das Krankenhaus in Salisbury eingeliefert worden. Nach Sturgess’ Tod nahmen die Behörden Ermittlungen wegen Mordverdachts auf. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel: Völlig unklar blieb bisher, wie das verarmte Paar mit dem höchst seltenen Nervengift in Berührung kam. Etwa hundert Anti-Terrorspezialisten sind mit den Ermittlungen befasst, die nach Polizeiangaben „Wochen und Monate“ dauern können. Der Vorfall ereignete sich in Amesbury unweit von Salisbury, wo im März mit demselben Kampfstoff ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Beide überlebten.

Wie Sturgess und Rowly wurden auch die Skripals im Salisbury District Hospital behandelt. Die Ermittler gehen der Annahme nach, dass das vergiftete britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt kam, die bei dem Anschlag im März übrig geblieben sein könnten. Die britische Regierung und ihre Verbündeten machen Russland für den Anschlag auf die beiden Skripals verantwortlich. Moskau weist das entschieden zurück.