Schwere Unwetter haben am Straßennetz Schäden hinterlassen. Um sie zu beheben, muss das Land anderswo sparen. Betroffen sind Schwieberdingen und Erligheim.
Die eigentlich noch für dieses Jahr geplante Sanierung der Landesstraße bei Schwieberdingen wird verschoben. Das hat das Landesverkehrsministerium mitgeteilt. Zwischen der Bundesstraße 10 und der Münchinger Ortsumfahrung sollte auf einer Länge von 1,6 Kilometern die Fahrbahndecke erneuert werden. Auch aus der geplanten 400 Meter langen Fahrbahndeckensanierung der Erligheimer Ortsdurchfahrt wird heuer nichts mehr.
Man habe im Sanierungstopf 50 Millionen Euro umschichten müssen, sagte der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Der Grund sei das schwere Unwetter im Frühjahr, das im Land viele und sehr teure Infrastrukturschäden verursacht habe. „Wir haben sofort damit angefangen, unsere personellen und finanziellen Kapazitäten für die Beseitigung der Schäden einzusetzen. Daher muss jetzt die Planung für den weiteren Verlauf des Jahres angepasst werden.“
Erligheim hofft auf das kommende Jahr
Das Regierungspräsidium habe die Gemeinde über die Verschiebung ins nächste Jahr informiert, sagte der Erligheimer Bürgermeister Rainer Schäuffele. „Wir hoffen, dass die Gesamtmaßnahme im ersten Halbjahr 2025 ausgeführt wird.“ Neben den beiden Projekten im Landkreis Ludwigsburg sind noch zehn weitere Sanierungsmaßnahmen an Landesstraßen von der Verschiebung betroffen, darunter die Hangsanierung an der Hepsisauer Steige (Kreis Esslingen). Ob alle schon im nächsten Jahr nachgeholt werden, ist offen. Die Beseitigung der Hochwasserschäden werde das Land auch in den Folgejahren noch beschäftigen, hieß es.
Kritik für das Verschieben der Straßenprojekte gibt es von der FDP im Kreis Ludwigsburg. Das Argument der Landesregierung überzeuge nicht, sagt der verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Christian Jung. Es zeige zudem überdeutlich, dass für den Erhalt der Landesstraßen zu wenig Geld vorhanden sei. Der Straßenzustand sei nach wie vor nicht ausreichend gut. „Es mutet geradezu fahrlässig an, wenn nun die Sanierung von Stützbauwerken und Brücken auf die lange Bank geschoben werden.“