Bei der Bergung haben die Bagger einen Flurschaden auf einer Länge von gut einem Kilometer hinterlassen. Foto: /Oliver Bürkle

Die Kosten für die Bergung des umgekippten Müllfahrzeuges und den Flurschaden in Sachsenheim übernimmt die Versicherung. Ein Gutachter untersucht den Boden.

Sachsenheim - Das vor zwei Wochen bei der unteren Mühle in Kleinsachsenheim umgestürzte Müllfahrzeug ist mühsam mit Hilfe von zwei Baggern geborgen worden. Die Spuren der Bergung sind mehr als deutlich sichtbar. Die Wiesen an der Metter, im Gewann Krimmich und dem Weg zur Mühle entlang sehen auf einer Strecke von knapp einem Kilometer aus, als hätte ein Panzer dort seine Runden gedreht. Wo einstmals Wiese war, sind Kettenspuren und blankes Erdreich zu sehen.

Die Feuerwehr fängt tropfendes Öl mit Eimer auf

Bleibt die Frage, wer für den Flurschaden aufkommt. Laut Nicole Raichle, Pressesprecherin bei der Stadt Sachsenheim, hat die Versicherung des Verursachers, also der Firma Alba, einen Koordinator eingesetzt, der sich um die Schäden und deren Beseitigung kümmert. Seitens der Stadt sei man gegenwärtig dabei, die für die Stadt entstandenen Schäden zusammen zu fassen und an den zuständigen Koordinator weiterzugeben.

Als das Fahrzeug auf der Seite lag, trat zumindest am darauffolgenden Tag, nach eigener Beobachtung, hinter der Fahrerkabine Hydrauliköl aus. Aus einer Leitung tropfte wenige Meter vom Mühlenkanal entfernt Öl in das Gras. Die Feuerwehr hat später einen Eimer an der Leckstelle befestigt, um das Öl aufzufangen. Wie viel Öl bis dahin ausgetreten ist, ob eventuell die ganze Nacht über mehr Öl austrat und am nächsten Tag nur noch der letzte Rest ausgelaufen ist, scheint derzeit niemand genau zu wissen.

Das Landratsamt sieht keinen Grund zur Beunruhigung

Susanne Jagenburg, Pressesprecherin der Alba Group weist darauf hin, dass die Bergung des Fahrzeugs von einer von Alba beauftragten Fachfirma durchgeführt wurde. Alle erforderlichen Schritte stimme man mit der Gemeinde als Eigentümerin des Grundstückes ab. Eventuelle Ölaustritte oder anderweitige Einträge in den Boden wurden geprüft und soweit vorhanden, abgetragen und entsorgt. Eine Verschmutzung angrenzender Gewässer sei nicht erfolgt.

Lesen Sie aus unserem Angebot: 270 000 Tonnen Erde auf Bosch-Gelände ausgehoben

Auch das Landratsamt gibt momentan Entwarnung, was eine mögliche problematische Boden-Kontamination angeht. Eine nachhaltige Verunreinigung oder Schädigung des Bodens ist nach Aussage von Pressesprecher Andreas Fritz unwahrscheinlich. Er verweist ebenfalls auf eine Untersuchung des Schadensausmaßes durch einen Gutachter vor Ort in den nächsten Tagen. Eventuell ausgetretene Kleinstmengen seien für die Umwelt unschädlich und würden auch auf natürliche Weise in der so genannten belebten Bodenzone abgebaut, so Pressesprecher Andreas Fritz.

Müllabholung im Landkreis ist nicht gefährdet

Solche Unfälle wie dieser seien nicht die Regel, sondern geschehen sehr selten, so Alba-Sprecherin Susanne Jagenburg. Man sei vor allem sehr erleichtert, dass der Fahrer und der Lader keine Verletzungen erlitten hätten, sondern beide Kollegen wohlauf seien. Sowohl hinsichtlich der Schadenshöhe am Fahrzeug wie auch hinsichtlich der Höhe des Kostenaufwands die Bergung betreffend, könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen. „Selbstverständlich sind wir und unsere Fahrzeuge versichert“, so Susanne Jagenburg, „die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Ludwigsburg und die Eigentümer der Wiese werden keine Kosten aufgrund des Vorfalls zu tragen haben“.

Susanne Jagenburg betont, dass der Ausfall des Fahrzeuges keine Auswirkungen auf die Entsorgungstätigkeit im Landkreis Ludwigsburg habe. Insgesamt holt die Firma Alba nach Auskunft von Susanne Jagenburg im Landkreis Ludwigsburg täglich mit 25 Fahrzeugen rund 390 Tonnen Abfälle ab (Rest- und Bioabfall). Jedes Fahrzeug legt pro Tag dabei im Schnitt eine Strecke von 115 Kilometern zurück.