Wirbel um Til Lindemann und die Rammstein-Band-Kollegen. Foto: DPA

Ein umstrittener Clip mit KZ-Anspielungen von Rammstein hat Aufsehen erregt. Nun hat der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten die Deutschrock-Band in die KZ-Gedenkstätte Dachau eingeladen.

München - Der Stiftungsdirektor für die beiden bayerischen KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg, Karl Freller, hat die Mitglieder der deutschen Band „Rammstein“ zu einem Besuch der KZ-Gedenkstätte in Dachau eingeladen.

Hintergrund dafür ist ein jüngst erschienenes kurzes Video der Band, in dem die Musiker rund um Frontmann Till Lindemann als KZ-Insassen zu sehen sind, wie der CSU-Landtagsabgeordnete Freller am Donnerstag mitteilte.

Mit dem Clip wirbt die Band „Rammstein“ für ihre neue Single „Deutschland“. Schon in der Vergangenheit hatte die Gruppe mehrfach mit Provokationen für Diskussionen gesorgt.

Freller betonte, Leid und Unmenschlichkeit des Holocausts verböten sich „für Werbezwecke oder Effekthascherei zurr Bekanntmachung von Produkten ganz gleich welcher Art“. „Rammstein“ sei eine international bekannte Band und erreiche viele, gerade auch jüngere Menschen.

Musiker sollen In KZ-Gedenkstätte über NS-Gräuel informiert werden

Die Formation habe das Thema sicher bewusst gewählt. Medienberichten zufolge setzt sich die Band in dem Song mit Geschichte der NS-Zeit auseinander. Freller sagte, er würde sich wünschen, dass „Rammstein“ nach Veröffentlichung dieses umstrittenen Clips „etwas Sinnvolles zur Aufarbeitung“ der geschichtlichen Verantwortung beitragen wolle.

Freller sagte weiter, er werde „Rammstein“ in den kommenden Tagen eine Einladung in die KZ-Gedenkstätte Dachau zukommen lassen, damit sich die Musiker dort über die NS-Gräuel informieren und anschließend darüber sprechen könnten. Die Band selbst hat bislang offenbar nicht auf die Kritik an ihrem neuen Kurzvideo reagiert.

Auch der Zentralrat der Juden hat sich bereits zu dem Clip geäußert. „Wer den Holocaust zu Marketingzwecken missbraucht, handelt verwerflich und unmoralisch“, zitierte die Zeit den Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.