Der Aktienwert von Tesla bricht ein, nachdem Elon Musk eine Umfrage bei Twitter startete. Foto: dpa/Christophe Gateau

Eine Abstimmung bei Twitter sorgt für Unruhe bei den Anlegern: Um neun Prozentpunkte brach die Tesla-Aktie nach der Aktion von Konzernchef Elon Musk ein.

Bangalore/San Francisco/Frankfurt - Die jüngste Volte von Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter hat eine Verkaufswelle der wertvollsten Auto-Aktie der Welt ausgelöst. Am Wochenende hatte Musk über Twitter abstimmen lassen, ob er ein Zehntel seines Aktienpakets verkaufen soll. Von den 3,5 Millionen Nutzern, die mitmachten, stimmten fast 58 Prozent dafür. Daraufhin erklärte Musk, das Votum befolgen zu wollen.

Viele Anleger nahmen das als Verkaufsankündigung ernst und trennten sich am Montag von den Papieren, die vergangene Woche ein Rekordhoch mit 1243 Dollar erreicht hatten. In Frankfurt rutschen die in Deutschland notierten Titel um neun Prozent ab, in den USA vorbörslich ebenfalls. Musks Aktion erinnert an seine Twitter-Posse von 2018 zu einem Delisting der Tesla-Aktie, der ihm viel Ärger und Auflagen der US-Börsenaufsicht SEC einbrachte.

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Der reichste Mensch der Welt hält 23 Prozent an Tesla. Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge würde er bei einem Verkauf von einem Zehntel etwa 21 Milliarden Dollar einnehmen. Getrieben wird der exzentrische, von vielen in der Autobranche bewunderte Musk offenbar von Ärger über Pläne zur Besteuerung von Milliardären in den USA.

Darauf deutet ein beleidigender Spruch von „Lorde Edge“, wie sich Musk auf Twitter nennt, zu einer Reaktion des Finanzausschuss-Vorsitzenden im Senat, Ron Wyden, hin. Der Politiker steht hinter dem Steuervorschlag und kommentierte Musks Verkaufsplan, dessen Steuerzahlung werde nicht von Twitter-Abstimmungen festgelegt. „Es ist jetzt Zeit für die Einkommensteuer für Milliardäre.“

Musk war im vergangenen Jahr von Kalifornien nach Texas umgezogen, mutmaßlich aus steuerlichen Gründen. Die Twitter-Abstimmung hatte er mit der Bemerkung angekündigt: „In letzter Zeit wird viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen.“ Da er weder Bargehalt noch Boni erhalte, sei der Verkauf von Aktien der einzige Weg für ihn, Steuern zu zahlen. Kursgewinne von Aktien werden in den USA dann besteuert, wenn die Papiere verkauft werden und damit ein Gewinn realisiert wird. Kritiker bemängeln, dass reiche Bürger damit ein Vermögen aufbauen können, ohne Steuern zahlen zu müssen.