Mick Jagger trauert um seine Freundin L'Wren Scott. Foto: dpa

Model, Mode-Designerin und Freundin von Rolling Stones-Sänger Mick Jagger: Das Leben von L'Wren Scott schien makellos und glamourös. Jetzt ist die 49-Jährige tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Die Rolling Stones sagen ein Konzert ab, Jagger ist in tiefer Trauer.

Model, Mode-Designerin und Freundin von Rolling Stones-Sänger Mick Jagger: Das Leben von L'Wren Scott schien makellos und glamourös. Jetzt ist die 49-Jährige tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Die Rolling Stones sagen ein Konzert ab, Jagger ist in tiefer Trauer.

New York/London - Mit Trauer und Bestürzung haben Freunde, Kollegen und Fans weltweit auf den Tod der Mode-Designerin und langjährigen Freundin von Rolling Stones-Sänger Mick Jagger (70), L'Wren Scott, reagiert. „Ich werde sie niemals vergessen“, schrieb Jagger am Dienstag auf seiner Internetseite. „Ich habe immer noch große Probleme, zu verstehen, wie meine Geliebte und beste Freundin ihr Leben so tragisch beenden konnte.“ Statt der regulären Startseite waren ein Foto der Modedesignerin, mit der Jagger 13 Jahre zusammen war, auf schwarzem Hintergrund und die Nachricht zu sehen.

„Wir haben viele wunderbare Jahre zusammen verbracht und uns gemeinsam ein schönes Leben aufgebaut. Sie hatte eine große Präsenz, und ihr Talent wurde sehr bewundert, nicht zuletzt von mir.“ Der Musiker bedankte sich für die vielen Beileidsbekundungen und die Unterstützung.

Die Rolling Stones sagten ein für Mittwoch geplantes Konzert im australischen Perth ab. „Es gibt zunächst keine weiteren Informationen“, teilte der Tourveranstalter Frontier Touring am Dienstag per Facebook mit. Damit ist unklar, ob das Konzert nachgeholt wird und ob die anderen Auftritte in Australien wie geplant stattfinden. Das nächste Konzert war für den 25. März in Sydney geplant.

Scott, die als Model und Designerin gearbeitet hatte, war am Montag tot in ihrer Luxus-Wohnung in einem Appartementhaus im schicken New Yorker Stadtteil Chelsea gefunden worden. Offizielle Angaben zur Todesursache der 49-Jährigen gab es zunächst nicht. Die Untersuchung des Falls dauert der Polizei zufolge an.

Medien wie der Nachrichtensender CNN berichteten unter Berufung auf Polizeiquellen, dass sich die Designerin erhängt habe. Es gebe keine Anzeichen für ein Fremdverschulden. Scott habe keine Nachricht hinterlassen. Am Morgen soll sie ihrem Assistenten eine SMS geschrieben haben, dass er vorbeikommen solle. Als er das wenig später tat, fand er Scott tot und rief die Polizei.

Jagger sei schockiert, sagte eine Sprecherin des Sängers der dpa. Der Musiker war mit seinen Band-Kollegen in der Nacht zum Montag in Perth eingetroffen, wie die Band bei Twitter mitgeteilt hatte.

Die im US-Bundesstaat Utah als Laura Bambrough geborene Scott hatte nach der Schulzeit zunächst als Model vor allem in Paris gearbeitet. Später zog die mehr als 1,90 Meter große braunhaarige Schönheit nach Kalifornien und begann, Hollywood-Stars als Stylistin zu beraten. 2006 gründete sie ihr eigenes, nach ihr benanntes Mode-Label, das sich unter anderem mit schicken engen Röcken und Kleidern besonders an große, schlanke Frauen wie sie selbst wandte. Auch Amerikas First Lady Michelle Obama trug bereits Kreationen von Scott.

Seit Anfang der 2000er Jahre war Scott mit Jagger zusammen

Seit Anfang der 2000er Jahre war die Designerin mit Jagger (70) zusammen. Mit ihr schien der als Herzensbrecher und für seine vielen Affären bekannte Sänger endlich eine stabile Beziehung gefunden zu haben.

Scott sei als Stylistin eine „Macht hinter den Thronen Hollywoods“ geworden, schrieb die bekannte Mode-Journalistin Suzy Menkes in der „New York Times“. Ihre Mode und sie selbst seien stets elegant und diskret gewesen. „Die Diskretion, die die Designerin in ihrer Arbeit gezeigt hat, hat sich auch in ihrer Haltung als Partnerin einer Rock-Ikone gespiegelt. Ihre Kleider lassen sie als starke und resolute Frau erscheinen, aber sie blieb auch immer sehr zurückhaltend.“

Wenn Scott ihre Kreationen auf dem Laufsteg zeigte, saß Jagger gern in der ersten Reihe. In diesem Jahr hatte die Designerin ihre Teilnahme an der Londoner Modewoche im Februar allerdings kurzfristig abgesagt. Als Grund wurden Verzögerungen in der Produktion genannt.

Scotts Firma hatte, wie nach ihrem Tod bekannt wurde, auch mit Finanzproblemen zu kämpfen gehabt. Das Jahr 2012 hatte die britische Modefirma LS Fashion Ltd mit einem Minus von mehr als 3,5 Millionen Pfund (etwa 4,2 Millionen Euro) abgeschlossen, im Jahr davor waren es minus 2,5 Millionen Pfund gewesen, wie aus einer öffentlichen Datenbank des britischen Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Die Schulden beliefen sich demnach auf rund eine Million Pfund, obwohl auch Vermögen etwa im selben Umfang vorhanden gewesen sei.

Prominente Freunde und Bekannte von Scott reagierten bestürzt auf die Todesnachricht. „Ich bin untröstlich nach dem Verlust der großartigen und talentierten L'Wren Scott“, twitterte Jaggers Ex-Frau Bianca Jagger. Die Schauspielerin Bette Midler schrieb, Scott sei eine „wundervolle und talentierte Seele“ gewesen. Die „New York Times“ zitierte Scotts Designer-Kollegin Diane von Furstenberg: „Ich wünschte, sie hätte um Hilfe gebeten, so dass eine solche Tragödie nie passiert wäre.“