Unter dem Hashtag #NotInMyName wehren sich tausende Muslime in sozialen Netzwerken dagegen, mit islamistischen Terroristen verglichen zu werden. Foto: Screenshot / Youtube Active Change Foundation

Nach den Anschlägen in Paris wehren sich nun Muslime weltweit mit Hashtags wie #NotInMyName dagegen, mit islamistischen Terroristen über einen Kamm geschert zu werden. Sie stellen klar, dass der Islam nichts mit dem fundamentalistischen Terror des sogenannten Islamischen Staates zu tun hat und finden dabei große Unterstützung.

Stuttgart - Nach den Terroranschlägen am vergangenen Wochenende in Paris, zu denen sich der sogenannte Islamische Staat (IS) bekannte, distanzieren sich weltweit Tausende Muslime von den Attentätern. Manche von ihnen wenden sich dabei unter dem Hashtag #MessageTOISIS direkt an den Islamischen Staat, andere verwenden den Hashtag #MuslimsAreNotTerrorists, um deutlich zu machen, dass fundamentalistischer Terror nichts mit dem Islam zu tun hat:

Auch der Hashtag #NotInMyName, der bereits Anfang des Jahres nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo im Netz kursierte, wird seit dem Wochenende wieder tausendfach verwendet. Insbesondere Muslime aus aller Welt verwenden ihn dieser Tage in sozialen Netzwerken, um sich von einem "falschen Islam" zu distanzieren, den der Islamische Staat vertritt:

Auch auf Facebook wehren sich Muslime und erinnern, dass es der IS selbst, tausenden Muslimen bereits das Leben nahm:

 

We Muslims Condemn ISSI's horrible actions.These terrorist doesnt represent our Religion#NotInMyName

Posted by Osi Neymar Jr. on  Montag, 16. November 2015
 

remember ISIS killed thousands of Muslims too.#NotInMyName

Posted by Juraida Majid on  Montag, 16. November 2015
 

Few years ago when I went to Brazil for the first time, some people asked me if I have bombs on my bag after they known...

Posted by Mohamad Fajar Winata on  Montag, 16. November 2015

Ins Leben gerufen wurde der Hashtag bereits im September vergangenen Jahres, als die britische "Active Change Foundation" das Projekt "#NotInMyName" startete. Hierzu veröffentlichte die Organisation ein Video, in dem sich junge britische Muslime von den Taten des IS distanzieren. Ein Video, das nun erneut in den sozialen Medien geteilt und veröffentlicht wird.

Auch außerhalb der sozialen Netzwerke distanzierten sich seit den Anschlägen in Paris etliche muslimische Verbände aus aller Welt von den Terroranschlägen. Bereits am Samstag verurteilte etwa der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) die Terroraschläge mit klaren Worten. So wird der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyk in einer Pressemitteilung mit folgenden Worten zitiert: "Wir sind tief erschüttert über diesen feigen und perfiden Massenmord." In einer Pressemitteilung des ZMD heißt es weiter: "Diese Terroristen führen Krieg gegen die Menschlichkeit und damit auch direkt gegen den Islam. Ihr Ziel, Panik, Hass und Zwietracht zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und Religionen zu säen, wird niemals aufgehen, wenn wir wachsam, entschlossen und vor allem gemeinsam handeln."