Die Rapperin Schwesta Ewa bei einem Auftritt in Frankfurt. Foto: dpa

Wer ist die 33-jährige Rapperin mit dem Künstlernamen Schwesta Ewa, die sich auf ihrem Instagram-Account als Auslöser für den SEK-Einsatz in der Stuttgarter Innenstadt feiern lässt?

Stuttgart - Auch am Montag ist noch nicht offiziell bestätigt worden, dass Rapperin Schwesta Ewa den SEK-Einsatz am Freitagvormittag in der Stuttgarter Innenstadt ausgelöst hat. Die Situation ist weiterhin undurchsichtig. Die 33-Jährige brüstete sich in dem sozialen Netzwerk Instagram damit, dass sie mit einem Bild von Waffen und Patronen in einer ihrer Instagram-Storys den Großeinsatz der Polizei provozierte. Auf Nachfrage unserer Zeitung gab Schwesta Ewas Management an, die Rapperin gebe momentan keine Interviews.

Bei dem Polizeieinsatz in der Stuttgarter Innenstadt wurde eine 33-jährige Frau in einem Hotelzimmer des Motel One von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei festgenommen. Vor Ort hat die Polizei keine Schusswaffen gefunden.

Doch wer ist die Frau, die auch am Sonntag in ihrer Instagram-Story weiter behauptet, für den Großeinsatz der Polizei am Freitag verantwortlich zu sein?

Wer ist Schwesta Ewa?

Die Künstlerin Schwesta Ewa heißt mit bürgerlichem Namen Ewa Müller und trägt nach einer Namensänderung nun den Nachnamen Malanda. Sie wurde 1984 in Polen geboren. Laut Biografie auf der offiziellen Website der Rapperin wuchs Schwesta Ewa in Kiel auf, zog 2004 nach Frankfurt. Dort gelangte sie „durch verschiedenste Umstände schließlich ins Rotlichtmilieu der Mainmetropole, wo sie fast ein ganzes Jahrzehnt arbeiten sollte“, wie es auf der Internetseite heißt. Laut eigener Aussage habe die Künstlerin früher selbst als Prostituierte gearbeitet. Danach sei sie Musikerin und Produzentin geworden.

Die 33-Jährige steht bei dem Bonner Independent-Hip-Hop-Label „Alles oder Nix Records“ unter Vertrag. Ihr erstes Musikvideo „Schwätza“ kam im Dezember 2011 auf den Markt. Im Oktober 2012 folgte Ihr erstes Mixtape „Realität“. Anfang 2015 erschien dann ihr Debutalbum „Kurwa“, das in den deutschen Charts auf Rang 11 einstieg. Danach wurde es musikalisch ruhig um Schwesta Ewa.

Verfahren gegen Schwesta Ewa

Am 18. April vergangenen Jahres erhob die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen die Rapperin. In dem Prozess vor dem Frankfurter Landgericht wurde der damals 32-Jährigen Verdacht auf Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Zuhälterei, Körperverletzung sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Am 20. Juni wurde sie wegen 35-facher Körperverletzung, Steuerhinterziehung und sexueller Verführung Minderjähriger zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Dagegen hatten sowohl sie als auch die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Derzeit ist die Rapperin auf freiem Fuß, da das Gericht den Haftbefehl gegen die 33-Jährige ausgesetzt hat.

Die Vorwürfe der Zuhälterei und des Menschenhandels sah das Gericht allerdings nicht als erwiesen an, da Zeuginnen ausgesagt hatten, dass sie sich freiwillig prostituierten und Ewa Malanda sie nicht gezwungen habe.