Lambrecht hat sich offenbar bereiterklärt, die Aufgaben der Bundesfamilienministerin bis zum Ende der Legislaturperiode zu übernehmen (Archivbild). Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Franziska Giffey hat angesichts anhaltender Diskussionen um ihre Doktorarbeit am Mittwoch um ihre Entlassung aus dem Bundeskabinett gebeten. Jetzt soll Justizministerin Christine Lambrecht das Amt der Bundesfamilienministerin zusätzlich übernehmen.

Berlin - Nach dem Rücktritt von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey soll Justizministerin Christine Lambrecht (ebenfalls SPD) deren Amt zusätzlich übernehmen. Das teilten die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans am Mittwoch in Berlin mit. Lambrecht habe sich bereiterklärt, die Aufgaben bis zum Ende der Legislaturperiode zu übernehmen. Die Bundestagswahl ist am 26. September.

„Wir sind sehr stolz, dass wir mit Christine Lambrecht eine so kompetente und erfahrene Nachfolgerin für Franziska Giffey in unseren Reihen haben“, so die beiden SPD-Vorsitzenden. Damit greift nicht die eigentlich vorgesehene Vertretungsregelung der Bundesregierung. Demnach hätte nämlich Bildungsministerin Anja Karliczek von der CDU das Familienministerium in den kommenden Monaten geführt.

Giffey hatte angesichts anhaltender Diskussionen um ihre Doktorarbeit am Mittwoch um ihre Entlassung aus dem Bundeskabinett gebeten. An der Spitzenkandidatur für die SPD bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin hält sie fest. Esken und Walter-Borjans dankten ihr für eine „hervorragende Bilanz zum Wohl von Kindern, Familien, Frauen und Senioren“. Ihre Entscheidung unterstreiche ihre Geradlinigkeit und ihre charakterliche Festigkeit.