Katalanen schwenken ihre Flaggen und fordern Unabhängigkeit von Spaniens Regierung. Foto: AP

Die Zentralregierung in Madrid hat sich für die Verletzten durch Polizeigewalt während des Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien entschuldigt. Und der katalanische Regierungschef will erst am Dienstag vor dem Parlament in Barcelona sprechen.

Barcelona - Die Zentralregierung in Madrid hat sich für die Verletzten durch Polizeigewalt während des Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien entschuldigt. Im Namen der Polizisten, die am Sonntag im Einsatz waren, entschuldige er sich, sagte der Vertreter der spanischen Regierung in Katalonien, Enric Millo, am Freitag dem Sender TV3.

Der Chef der katalanischen Regionalregierung, Carles Puigdemont, will am Dienstag vor dem Parlament in Barcelona Stellung zur „aktuellen politischen Lage“ beziehen. Er habe diese Entscheidung getroffen, nachdem das Verfassungsgericht eine geplante Plenarsitzung am Montag untersagt hatte, berichteten spanische Medien unter Berufung auf Parlamentskreise.

Es ist unklar, ob der katalanische Regierungschef die Unabhängigkeit ausrufen wird

Ob Puigdemont plant, nun am Dienstag die Unabhängigkeit der Region auszurufen oder lediglich das weitere Vorgehen seiner Regierung vorstellen will, wurde nicht bekannt. Auch war zunächst unklar, die Parlamentssitzung am Montag abgesagt wurde.

Puigdemont hatte trotz eines Justizverbots am 1. Oktober ein umstrittenes Referendum über die Abspaltung der Region von Spanien durchführen lassen. Mehr als 90 Prozent der Wähler hatten sich für die Trennung ausgesprochen, aber es hatten auch nur 42 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt.