Jörg Kachelmann baut an einer Zukunft ohne Deutschlands öffentlich-rechtliche Bildschirme.

Zürich - Der Schweizer Wettermoderator Jörg Kachelmann baut an einer Zukunft ohne Deutschlands öffentlich-rechtliche Bildschirme.

"Glauben Sie mir, es ist nicht so toll, auf der anderen Seite der Kamera zu stehen", sagte Kachelmann am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt vor der Presse seit seinem Freispruch Ende Mai. Dem TV-Moderator war Vergewaltigung vorgeworfen worden, er hatte das stets bestritten.

Ex-Wettermoderator will sich Ausbau seiner Firma widmen

Er werde sich mit aller Kraft seiner Firma Meteomedia in der Schweiz und ihrem internationalen Ausbau widmen, sagte Kachelmann, der am Freitag 53 Jahre alt wurde, in Zürich. "Wetterstationen aufstellen kann ich seit 30 Jahren am besten", sagte der Schweizer.

Die Entscheidung, ob er wieder das Wetter im deutschen Fernsehen moderiere, liege bei der ARD, fügte er hinzu. Der Sender will erst entscheiden, wenn das Urteil gegen Kachelmann, der mangels Beweisen frei gesprochen worden war, rechtskräftig ist. Der Moderator sagte, er sehe dieser Entscheidung "sehr entspannt" entgegen. Daran hänge nicht sein Leben und er sei dann weder "narzisstisch gekränkt noch erfreut in der anderen Richtung".

Kachelmann kündigt neuen Videoservice an

Kachelmann war bis zu seiner Festnahme am Frankfurter Flughafen im März 2010 Wettermoderator bei der ARD. Noch während des Prozesses hatte Kachelmann bei den kleineren Sendern Radio Basel und Radio Primavera in Aschaffenburg den Wetterbericht verkündet.

Zusammenarbeit mit der Münchner Bavaria Film Gruppe

Der 53-Jährige kündigte an, über einen neuen Videoservice im Internet Wettermeldungen im Schweizer Dialekt und auf Englisch anbieten zu wollen. Gleichzeitig gab das Unternehmen Meteomedia bekannt, künftig mit der Münchner Bavaria Film Gruppe zusammen zu arbeiten. Ab Anfang 2012 wollen beide Wettersendungen, unter anderem für das Fernsehen, herstellen. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass die Produktionen in der Schweiz zu teuer werden könnten. Sein Unternehmen hänge zur Hälfte je von der Medienbelieferung und von anderen Nicht-Medienkunden ab, sagte Kachelmann.

Meteomedia verfügt nach eigenen Angaben über 830 Stationen in Europa und verwertet Daten von 17 000 Stationen weltweit. Das Unternehmen plane auch den Aufbau von 1000 Wetterstationen auf den Philippinen, hieß es weiter.