US-Rapper Snoop Dogg wollen den Vorfall in Dallas für einen Neuanfang und einen Dialog zwischen Polizei und Bürgern nutzen. Foto: AFP

Nach den tödlichen Schüssen auf Polizisten in Dallas wirbt der US-Rapper Snoop Dogg für einen Dialog zwischen der Polizei und Bürgern.

Los Angeles - Die Polizistenmorde von Dallas sind eine Tragödie - doch US-Rapper Snoop Dogg und sein Kollege The Game möchten sie zum Anlass für einen Neuanfang in den Beziehungen zwischen Afroamerikanern und der Polizei nehmen. Gemeinsam mit etwa hundert Menschen zogen die beiden Rapper am Freitag vor das Hauptquartier der Polizei von Los Angles. „Wir sind es leid, was geschieht, und es ist die Kommunikation, die fehlt“, sagte Snoop Dogg. „Also wollen wir einfach einen Dialog“, fügte der Hip-Hop-Star hinzu.

Ihm und seinen Mitstreitern gehe es nicht darum, „die Polizei schlecht zu machen“. Der Polizeichef von Los Angeles, Charlie Beck, und Bürgermeister Eric Garcetti gingen prompt auf das Dialog-Angebot ein und gewährten den beiden Rappern ein privates Treffen. In einer anschließend spontan anberaumten Pressekonferenz sagte The Game, der mit bürgerlichem Namen Jayceon Terrell Taylor heißt: „Ich denke, dass wir Verantwortung übernehmen müssen und die Rolle als Friedensstifter annehmen und als Menschen, die Liebe und Wandel überall in dieser Stadt zu verbreiten.“

Snoop Dogg marschiet zum Polizeipräsidium

Gerade als Snoop Dogg und seine Mitstreiter ihren Marsch veranstalteten, fand eine Abschlussfeier für Polizeirekruten statt – für Snoop Dogg ein glücklicher Zufall. „Das ist noch besser, denn jetzt können diese (Polizei-)Schüler, die demnächst auf den Straßen sind, erfahren, dass eine Art Dialog im Gange ist und dass sie keine Angst haben müssen“, sagte der Rapper. „Und sie können ihren Job machen und wissen, dass wenn sie jemanden anhalten, (...) ein Gespräch der Schlüssel ist.“

Am Donnerstag hatte während einer Kundgebung gegen Polizeigewalt in der texanischen Metropole Dallas ein Afroamerikaner aus dem Hinterhalt auf Polizisten geschossen und nach bisherigem Ermittlungsstand fünf Beamte getötet. Anlass für die Kundgebung war der Tod zweier Schwarzer durch Polizeischüsse gewesen.