Nach den Corona-Impfungen in Großbritannien hat es bei zwei Menschen allergische Reaktionen gegeben. (Symbolfoto) Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Nach Massenimpfungen mit dem Wirkstoff von Pfizer und Biontech sind in Großbritannien bei zwei Menschen allergische Reaktionen aufgetreten. Die Behörden warnen: Bei wem ernste allergische Reaktionen allgemein bekannt sind, der soll das Mittel nicht nehmen.

London - Bei den Corona-Impfungen in Großbritannien hat es allergische Reaktionen gegeben. Berichte über zwei derartige Fälle würden untersucht, sagte die Chefin der Aufsichtsbehörde für Medizinprodukte, June Raine, am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss. In den umfangreichen klinischen Tests mit dem Mittel des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sei dies nicht vorgekommen. Der medizinische Direktor des Gesundheitsdienstes NHS, Stephen Powis, sagte unter Verweis auf eine Empfehlung der Aufsichtsbehörde, Menschen mit schweren Allergien sollten vorerst nicht geimpft werden.

Großbritannien hatte den Impfstoff bereits vor den USA und der EU in der vergangenen Woche zugelassen und war mit dem Schritt das erste Land der Welt. Seit Dienstag finden Massenimpfungen statt, und an dem Tag traten auch die allergischen Reaktionen auf. Die beiden betroffenen Personen seien auf dem Weg der Besserung, sagte Powis.

Pfizer und Biontech arbeiteten nach eigenen Angaben mit den britischen Prüfern zusammen, „um jeden der Fälle und seine Ursachen besser zu verstehen“. Bei Studien im späten Forschungsstadium wurden nach Aussage der Unternehmen keine ernsten Sicherheitsbedenken entdeckt. Während der Studien mit dem Impfstoff bekamen Zehntausende Menschen zwei Dosen des Mittels.

Personen mit bestimmter Krankheitsgeschichte nicht getestet

In von den zwei Konzernen veröffentlichten Dokumenten ist einzusehen, dass der Impfstoff nicht an Personen getestet wurde, die eine Krankheitsgeschichte mit schwerwiegenden allergischen Reaktionen haben. Ärztinnen und Ärzte wurden zudem angehalten, nach entsprechenden Reaktionen bei Probanden Ausschau zu halten.

Zu den ersten geimpften Personen in Großbritannien gehörten Menschen über 80 Jahre, Pflegepersonal in Seniorenheimen und einige Mitarbeiter des NHS. Wie viele Menschen die erste Dosis bisher erhalten haben, ist unklar.

Die Aufsichtsbehörde für Medizinprodukte, MHRA, hat nun die Aufgabe, die zwei Fälle genauer unter die Lupe zu nehmen. Behördenchefin Raine sagte vor den Parlamentariern, wenn die Empfehlungen für das Impfmittel angepasst werden müssten, werde das sofort in die Praxis weitergegeben.