Papst Franziskus hat hat kürzlich dem Irak einen mehrtägigen Besuch abgestattet. (Archivbild) Foto: dpa/Cecilia Fabiano

Nachdem Papst Franziskus im Irak den Großajatollah Ali al-Sistani besucht hat. Kündigt ein ranghoher Schiiten-Vertreter seinerseits einen Besuch im Vatikan an, damit der Dialog fortgesetzt werden könne.

Rom - Nach der Begegnung von Papst Franziskus mit Großajatollah Ali al-Sistani am Samstag in Nadschaf hat ein führender Schiiten-Vertreter einen Gegenbesuch im Vatikan angekündigt. „Wir werden bald den Vatikan besuchen, um sicherzustellen, dass dieser Dialog weitergeht, sich entwickelt und nicht aufhört“, sagte Sayyed Jawad al-Khoei dem italienischen Informationsdienst SIR (Montag). Al-Khoei ist Generalsekretär des gleichnamigen Instituts in Nadschaf und Mitgründer des Rates für interreligiösen Dialog im Irak.

Das Treffen zwischen Großajatollah und Papst sei jahrelang vorbereitet worden, so al-Khoei. Das „historische Ereignis“ habe die Beziehungen zwischen Schiiten und Katholiken „zweifellos gestärkt“, so der 40-jährige Theologe, der der Familie eines angesehenen Ajatollah im Irak entstammt. Nun gelte es, die schiitisch-katholischen Beziehungen sowohl auf institutioneller wie auf persönlicher Ebene zu stärken, forderte al-Khoei.

Ein Dokument, wie es Papst Franziskus und Großimam Ahmad al-Tayyeb im Februar 2019 in Abu Dhabi unterzeichneten, sieht er vorerst nicht. „Aber die Botschaft von Ayatollah al-Sistani entspricht sehr dem Geist und dem Ethos der menschlichen Geschwisterlichkeit, die im Mittelpunkt dieser interreligiösen Initiative stehen“, sagte al-Khoei.