Der Verein „Soko Tierschutz“ hatte Ende August Bildmaterial aus dem Schlachthof veröffentlicht. Foto: factum/Simon Granville

Der Schlachthof Gärtringen war schon länger im Visier der Behörden und wird nun längere Zeit außer Betrieb sein. Das Landratsamt wertet das vollständige Videomaterial aktuell aus.

Böblingen - Der nach mutmaßlichen Tierschutzverstößen geschlossene Schlachthof in Gärtringen (Kreis Böblingen) wird längere Zeit außer Betrieb sein. Was einen möglichen Zeitplan betreffe, sei es Ziel der Betreiber, auch die baulichen Mängel vor einer erneuten Inbetriebnahme zu beseitigen und regionale Vermarktung und das Tierwohl zu stärken, teilte das Landratsamt am Freitag mit. Damit dürften Schlachtungen nicht vor Mitte 2021 realistisch sein.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Der Verein „Soko Tierschutz“ hatte Ende August Bildmaterial aus dem Schlachthof veröffentlicht. Er wirft Mitarbeitern unter anderem vor, Schweine geschlagen und getreten sowie Elektroschocker eingesetzt und die Tiere unprofessionell betäubt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall bereits. Vor diesem Hintergrund machte die Aufsichtsbehörde den Schlachthof vorläufig dicht.

Das Landratsamt wertet das vollständige Videomaterial aktuell aus. Dabei gehe es um die Rolle der Amtstierärzte im Zusammenhang mit darin gezeigten Verstößen gegen das Tierschutzrecht, teilte die Behörde weiter mit. Bis in zwei Wochen sollen die Ergebnisse vorgestellt werden.