Der Verdächtige hatte sich wohl zuerst nach Serbien abgesetzt. Nun wird er den deutschen Behörden aus Kroatien überstellt. (Symbolbild) Foto: Phillip Weingand / STZN/geschichtenfotograf.de

Ermittlern ist bei einem dreieinhalb Jahre alten Mordfall ein Erfolg gelungen. Der mutmaßliche Mörder hatte im April 2017 seine Mutter getötet und zerstückelt. Der Verdächtige wurde in Kroatien gefasst und wird nun ausgeliefert.

Düsseldorf - In aller Stille haben Düsseldorfer Ermittler einen dreieinhalb Jahre alten Mordfall aufgeklärt. Der mutmaßliche Mörder soll im April 2017 in Düsseldorf seine Mutter umgebracht und ihre Leiche zerstückelt haben. Der 49-Jährige sei in diesem Jahr in Kroatien gefasst und nach monatelangem Tauziehen nach Deutschland ausgeliefert worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die Leichenteile waren in einem Kellerverschlag des Düsseldorfer Mehrfamilienhauses, in dem die 62-Jährige gelebt hatte, von Nachbarn entdeckt worden.

Die Tat hatte in dem Stadtteil für Entsetzen gesorgt. Der Leiche war unter anderem der Kopf abgetrennt worden. Die Polizei war Befürchtungen in der Bevölkerung entgegengetreten, der Täter könnte erneut und wahllos zuschlagen. „Sie war kein Zufallsopfer“, hatten die Ermittler damals bereits verraten. Laut Mordanklage hatte der Serbe seine ebenfalls aus Serbien stammende Mutter heimtückisch im Schlaf überrascht und getötet. Um ihre Leiche verschwinden zu lassen, habe er diese dann zerteilt und aus der Wohnung in den Keller geschafft. Mordmotiv soll ein seit langem schwelender innerfamiliärer Streit gewesen sein.

Der Verdächtige hatte sich unmittelbar nach der Tat nach Serbien abgesetzt. Bereits im Frühjahr 2018 hatte das Amtsgericht Düsseldorf einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Als er im Januar dieses Jahres von Serbien nach Kroatien reiste, sei er festgenommen worden. Danach habe er die Tat mehrfach bestritten und sich juristisch gegen seine Auslieferung gewehrt. Der Prozess gegen ihn könnte noch in diesem Jahr beginnen, hieß es.