Die Kita für Kinder von Bosch-Mitarbeitern hat mittlerweile einen neuen Betreiber. Foto: factum/Granville

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellt ihre Ermittlungen gegen die ehemalige Leiterin einer Kita in Schwieberdingen ein. Damit ist klar: Die Frau wusste nichts von dem mutmaßlichen mehrfachen Missbrauch ihrer Schutzbefohlenen durch einen Mitarbeiter.

Schwieberdingen - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ihre Ermittlungen gegen die ehemalige Leiterin der Kindertagesstätte Piccolo Paradiso in Schwieberdingen eingestellt. „Der Verdacht gegen sie hat sich nicht erhärtet“, sagt der Presse-Staatsanwalt Heiner Römhild. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen einer möglichen Beihilfe durch Unterlassen ermittelt. Die Frage war, inwieweit die Leiterin von dem Missbrauch ihrer Schutzbefohlenen durch einen Auszubildenden in ihrer Kita gewusst hatte.

Der mutmaßliche Täter habe sich im Kita-Alltag ganz normal verhalten

Im April war bekannt geworden, dass ein damals 20-jähriger Mitarbeiter über den Zeitraum eines Jahres insgesamt 16 Kleinkinder sexuell missbraucht haben soll. Einige Taten soll er auch digital festgehalten haben. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Leiterin hatte dem Mann nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe sofort gekündigt. Sie gab an, dass er sich im Kita-Alltag normal verhalten habe. Mittlerweile hat sich die Frau von der Leitung der Kita zurückgezogen. Sie wird nun von dem Träger Educcare geleitet.