Christophe Castaner Foto: dpa/Christoph Schmidt

Hat Frankreichs Innenminister versucht, den islamistischen Hintergrund des Polizistenmörders von Paris zu vertuschen? Es wäre nicht der einzige Fehler, den sich Christophe Castaner in letzter Zeit geleistet hat, findet Knut Krohn.

Paris - Frankreichs Innenminister Christophe Castaner muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Wieso hat er unmittelbar nach der tödlichen Messerattacke in Paris von einem persönlichen Motiv des Täters gesprochen? War er über die Kontakte des Mannes zu radikalislamischen Kreisen nicht informiert? Oder wollte er sie – was noch weitaus schlimmer wäre – verheimlichen? Dass Castaner nun ankündigt, den Polizeiapparat auf der Suche nach radikalen Kräften gründlich zu durchleuchten, wirkt wie eine verzweifelte Flucht nach vorne.