Die 14-jährigen Ece starb nach der Messerattacke. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Eltern der getöteten Ece aus Illerkirchberg wehren sich gegen die Stimmungsmache rechter Gruppierungen. In einer Mitteilung beziehen sie klar Stellung gegen Hass, Hetze und Rassismus.

Seitdem in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) zwei Mädchen auf dem Schulweg mit einem Messer angegriffen wurden und eines davon starb, kommt der Ort nicht mehr zur Ruhe. Der mutmaßliche Täter ist Flüchtling aus Eritrea.

Unter anderem haben rechtsextreme Gruppen wie die Identitäre Bewegung und die Partei Der Dritte Weg Kundgebungen vor dem Rathaus veranstaltet, berichtet die in Ravensburg erscheinenden Schwäbische Zeitung. Auch die rechtspopulistische AfD habe am vergangenen Samstag zur Demonstration aufgerufen. Die Eltern der getöteten 14-jährigen Ece wünschten sich jedoch Frieden statt Hetze, schreibt die Zeitung.

Appell an die Menschlichkeit

Sie zitiert aus einer Mitteilung der Eltern. „Der Schmerz über den Verlust unseres Kindes ist unbeschreiblich und die Wunde, die das Verbrechen hinterlassen hat, wird niemals verheilen“, erklären diese darin. Was sie und die Gemeinde nun brauchten, sei Ruhe zum Trauern. Die Eltern wehrten sich gegen Stimmungsmache: „Auch im Namen von Ece appellieren wir: Lassen wir es nicht zu, dass das abscheuliche Verbrechen unsere Gesellschaft weiter spaltet.“ Sie appellieren: „Geben wir Hass, Hetze und Rassismus keinen Raum, ansonsten stirbt auch unser gemeinsames Miteinander. Auch in den dunkelsten Stunden sollten wir den Frieden zwischen allen Menschen und ihren Kulturen und Religionen suchen. Ohne diesen Frieden gibt es keine Zukunft.“

Die Mitteilung erinnere zudem Politik und Presse an ihre Verantwortung. Woher ein Mensch komme, welche Sprache er spreche, spiele keine Rolle: „Was zählt ist die Menschlichkeit und der Zusammenhalt einer Gesellschaft.“