Der ehemalige Bayern-Profi Lothar Matthäus sieht eine Strategie hinter dem Auftritt von Rummenigge, Hoeneß und Salihamidzic. Foto: Pressefoto Baumann

Auf einer Pressekonferenz wüteten die Bayern-Bosse gegen Medien, Kritiker und Ex-Spieler. Zwei ehemalige Akteure des Vereins beziehen Stellung zu den Vorwürfen.

München - Der frühere Bayern-Profi Olaf Thon akzeptiert den Vorwurf der Polemik durch die Führungsspitze seines Ex-Clubs nicht. „Das war ja nicht unter der Gürtellinie“, sagte der 52-Jährige dem „Sportbuzzer“. Thon hatte nach dem 0:3 der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande den Bayern-Spielern Mats Hummels und Jérôme Bioateng „Altherrenfußball“ vorgehalten. „Geht es noch?“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge am Freitag.

Thon bleibt bei seiner Meinung: „Das war einfach sehr behäbig, was da gespielt wurde. Das darf man dann durchaus mal sagen und auch bewerten.“ Die Reaktion der Münchner Verantwortlichen interpretiert er als gezielte Reaktion: „Die wollen mit aller Macht das Ruder rumreißen - alle gemeinsam im Club. Die wollen wieder an die Spitze. Mit allen Mitteln. Da ist es auch verständlich, dass sie sich so äußern.“

Das sagt Matthäus zu den Vorwürfen

Der ehemalige Bayern-Profi Lothar Matthäus sieht ebenfalls eine Strategie hinter dem Auftritt von Rummenigge, Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic. „Diese Pressekonferenz zeigt, dass die Verantwortlichen nicht zufrieden sind. Sie wollen ablenken. Sie kritisieren ihre Spieler selbst intern sehr hart“, sagte der 57 Jahre alte Rekordnationalspieler der „Bild“-Zeitung.

Für den langjährigen Bayern-Spieler war die Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg „ein Zeichen nach außen, aber auch nach innen: Zuletzt gab es Spieler, welche die Rückendeckung des Vereins vermisst haben, wie Boateng oder Robben. Das war nun ein Zeichen, dass man hinter der Mannschaft steht, ein Appell an den inneren Zusammenhalt. Das Mia-san-Mia soll intern wieder gelegt werden. Der erste Schritt kam von den Bossen, der zweite muss nun von den Spielern folgen.“