Fabian Hambüchen beim Redaktionsbesuch im Stuttgarter Pressehaus. Foto: /Lichtgut / Ferdinando Iannone

Olympiasieger Fabian Hambüchen hatte im Interview mit unserer Zeitung den Deutschen Turner-Bund kritisiert und Missstände angeprangert – der Verband äußert sich nun dazu.

Stuttgart - Nach der Kritik von Olympiasieger Fabian Hambüchen hat der Deutsche Turner-Bund (DTB) Fehler und Versäumnisse in der jüngeren Vergangenheit eingeräumt. Drei Tage vor dem Start der Heim-WM in Stuttgart bestätigte DTB-Sportdirektor Wolfgang Willam Schwierigkeiten im Trainerbereich und bei der Vermarktung.

„Der Trainermarkt ist beschränkt und es fehlen derzeit etwa acht bis zehn Trainer für wichtige Schlüsselstellen an den Stützpunkten“, erklärte Willam am Montag. „Wir versuchen, mit einem breit angelegten Personalentwicklungskonzept diesen Bedarf zu decken.“

Trainern fehlt der finanzielle Anreiz

Hambüchen, der vor zwölf Jahren bei der letzten Heim-WM Gold an seinem Paradegerät Reck gewonnen hatte und beim Turnier vom 4. bis 13. Oktober als WM-Botschafter fungiert, hatte den Verband kritisiert und Missstände angeprangert.

Unter anderem beklagte der 31-Jährige in einem Interview mit unserer Zeitung fehlende „finanzielle Anreize“ und „Job-Sicherheit“ bei Trainern durch die Befristung von Verträgen, kaum Anreize durch Prämien für Athletinnen und Athleten sowie mangelnde Einstellung des Nachwuchses. „Wo keine qualifizierten Trainer sind, gibt es irgendwann auch keinen nachrückenden Nachwuchs mehr“, warnte Hambüchen.