Bei der Fußball-WM in Rio 2014 war Angela Merkel auf der Tribüne, bei der Leichtathletik-EM in Berlin nicht. Das sorgt bei den Leichtathleten für Kritik. Foto: dpa

Nach der Leichtathletik-EM kritisieren einige Sportler Angela Merkel, dass sie zu wenig Interesse an dem Sport-Event gezeigt habe. Jetzt hat die Bundesregierung die Vorwürfe zurückgewiesen, die Kanzlerin interessiere sich nur für Fußball.

Berlin - Die Bundesregierung hat Vorwürfe zurückgewiesen, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe der Leichtathletik-EM zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. „Die verfolgt und begeistert sich für ganz verschiedene Sportarten, und zwar ganz unabhängig davon, ob sie bei Wettkämpfen im Stadion ist oder nicht“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

„Das war eine großartige, fröhliche und aus sportlicher Sicht ja auch für die deutsche Mannschaft hoch erfolgreiche Leichtathletik-Europameisterschaft.“ Dazu könne man nur gratulieren, was die Regierung über die sozialen Netzwerke auch getan habe.

Prominente Leichtathleten hatten sich zuvor über eine geringe Wertschätzung der Politik für die Leichtathletik-EM in Berlin beklagt. „Was ich mich frage: Warum war Frau Merkel nicht da?“, sagte etwa Kugelstoßerin Christina Schwanitz im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF.

Bundesregierung weist Vorwürfe zurück

„Nach Rio de Janeiro kann sie fliegen und ist mehrere Tage nicht auf Arbeit. Im Fußball geht’s“, meinte die Ex-Weltmeisterin mit Blick auf Merkels Reise zum WM-Endspiel 2014 in Brasilien zwischen Deutschland und Argentinien. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Siegbert Droese sprach von einem „Affront der Kanzlerin gegenüber den sportlichen Repräsentanten unseres Landes.“

„Der Fußball ist der Bundeskanzlerin wichtig. Da ist sie genauso wie wahrscheinlich viele Millionen von Deutschen“, sagte Seibert. „Aber als Sportfan interessiert sie sich auch für andere Disziplinen. Und sie weiß sehr genau, dass auch in diesen Disziplinen, in denen die Gewinner nicht Millionengagen verlangen können oder bekommen, ganz bewundernswertes geleistet wird.“