Diskutieren Sie mit: Insgesamt 21 Verletzte gab es am Rande der jüngsten „Demo für alle“. Die Polizei ermittelt nun gegen mehrere Linksautonome, die CDU im Landtag will Aufklärung.
Stuttgart - Nach den Ausschreitungen bei der jüngsten „Demo für alle“ werden laut Stuttgarter Polizei Ermittlungsverfahren gegen eine zweistellige Zahl von Linksautonomen eingeleitet. In Betracht kämen als Vergehen Landfriedensbruch oder Körperverletzung, die Videos würden derzeit ausgewertet.
Bei den Tumulten am Sonntag am Wilhelmsplatz waren sechs Beamte verletzt worden, einer von ihnen schwer: Er brach sich mehrere Finger. Unter den Demonstranten gab es laut Polizei 15 Verletzte. Die linksautonome Szene spricht von 107 Verletzten auf ihrer Seite und wirft der Polizei übertriebene Härte vor. Dies weist die Polizei empört zurück.
Zu den Tumulten kam es, als bis zu 200 Linksautonome die rechtskonservative „Demo für alle“ stürmen wollten. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um ein Aufeinanderprallen der verfeindeten Lager zu verhindern.
CDU im Landtag auf den Plan gerufen
Die „Demo für alle“ ist ein Aktionsbündnis, das am Sonntag zum neunten Mal in Stuttgart gegen „Umerziehungsversuche“ der Landesregierung protestierte. Die Teilnehmer werfen Grün-Rot vor, Homosexualität in den neuen Bildungsplänen für die Schulen überzubetonen und die Kinder zu „sexualisieren“.
Die Krawalle haben auch die CDU im Landtag auf den Plan gerufen. Der CDU-Polizeiexperte Thomas Blenke will in einer Anfrage von Innenminister Reinhold Gall (SPD) wissen, was genau vorgefallen ist, wer dafür die Verantwortung trägt und was der Polizeieinsatz gekostet hat. In der Begründung seiner Anfrage schreibt Blenke, linke Gegendemonstranten hätten „die Teilnehmer der ‚Demo für alle‘ bei der Ausübung ihres Grundrechts auf Versammlungsfreiheit behindert“.