Noch ist Sigmar Gabriel Außenminister. Foto: dpa

Nach der Entscheidung für Martin Schulz in einer großen Koalition, hat der amtierende Außenminister Gabriel mehrere Termine abgesagt. Schulz springt für ihn ein.

Berlin - Nach der Entscheidung von SPD-Chef Martin Schulz für den Außenministerposten in einer großen Koalition hat der jetzige Amtsinhaber Sigmar Gabriel mehrere anstehende Termine abgesagt. Am Donnerstag ließ er sich von Staatsminister Michael Roth bei der Auftaktveranstaltung für die Münchner Sicherheitskonferenz in Berlin vertreten. Seinen für den 17. Februar geplanten Auftritt bei der Sicherheitskonferenz selbst sagte er ebenfalls ab, wie ein Konferenzsprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Gleichzeitig habe Schulz zugesagt. Der scheidende SPD-Vorsitzende werde wahrscheinlich in dem für Gabriel vorgesehenen Zeitfenster sprechen.

Gabriel wird voraussichtlich auch bei zwei Außenministertreffen in der kommenden Woche fehlen: Am Dienstag finden im Golfemirat Kuwait Beratungen der Anti-IS-Koalition statt, am Donnerstag ein informelles EU-Außenministertreffen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Bei beiden Treffen sei eine Teilnahme Gabriels nicht vorgesehen, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. In Kuwait wird Gabriel voraussichtlich auf hoher Beamtenebene vertreten, in Sofia möglicherweise wieder von Staatsminister Roth.

Hier geht es zu unserem News-Blog

Schulz hatte am Mittwoch seinen Rücktritt als Parteichef angekündigt. Gleichzeitig kündigte er an, ins Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu wechseln, wenn die Mitglieder der SPD bis zum 2. März grünes Licht für die große Koalition geben. Gabriel wird in diesem Fall ungefähr noch einen Monat geschäftsführender Außenminister sein. Ob er überhaupt noch öffentliche Termine in dieser Funktion wahrnehmen wird, war am Donnerstag unklar.

Gabriel hatte mehrfach erklärt, dass er in einer neuen großen Koalition gerne Außenminister bleiben würde. Klappt die Regierungsbildung von Union und SPD, wird er jetzt aber nur noch einfacher Bundestagsabgeordneter sein - ohne jegliche Führungsaufgabe.