Stuttgarts Angelo Stiller vergab gegen St. Pauli einen Strafstoß kläglich. Hinterher ging er mit sich ins Gericht – und votierte für Ermedin Demirovic als nächsten Schützen.
Vorneweg: Angelo Stiller hat gegen den FC St. Pauli ein ordentliches Spiel gemacht. Seine Standards sorgten für stete Gefahr und er war wieder der omnipräsente Dreh- und Angelpunkt im Stuttgarter Spiel, was die erhobenen Daten belegen. Doch er vergab auch eine sogenannte Hundertprozentige und einen Strafstoß auf äußert klägliche Manier.
Der Elfer hätte die Führung bedeutet (25. Minute), doch Nikola Vasilj parierte – wie übrigens schon beim letzten Aufeinandertreffen der Teams im Mai in Stuttgart. Damals vereitelte der Bosnier einen Strafstoß von Nick Woltemade. Vasilj hat damit sechs der sieben Elfmeter, die gegen St. Pauli entschieden wurden, seit er dort Stammtorhüter ist, pariert oder gehalten. Eine eindrucksvolle Bilanz.
„Ich wollte ausgucken. Aber war dann bodenlos“, kommentierte Stiller salopp seinen Fehlschuss, ging hart mit sich ins Gericht. Und hatte gleich einen Vorschlag für den nächsten Stuttgarter Elfmeterschützen parat: Ermedin Demirovic. „Den nächsten kann er machen. Muss er noch mit Malik (Fathi, Co-Trainer von Sebastian Hoeneß und zuständig für alle Standards, Anm. d. Red.) abklären…aber meine Stimme hat er“, gab Stiller zum Besten, was den Adressaten schmunzeln ließ. Denn Demirovic stand in Hörweite, als Stiller die Aussage vor dem Sky-Mikrofon tätigte.
Schon am kommenden Donnerstag wird sich möglicherweise zeigen, ob Demirovic tatsächlich ausführen darf. Denn dann ist zum Auftakt in der Europa League Celta Vigo zu Gast bei den Schwaben. Die beiden Mannschaften traten bereits in der Saisonvorbereitung gegeneinander an. An der Reutlinger Kreuzeiche entwickelte sich eine äußerst ruppig geführte Begegnung, der VfB siegte 2:1. Kommt es wieder ähnlich, scheint ein Elfmeter nicht unrealistisch.