Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat nun das Privatvermögen der früheren Vorstände des insolventen Leuchtenherstellers Hess AG eingefroren. Foto: dpa

Das Privatvermögen der früheren Vorstände des insolventen Leuchtenherstellers Hess AG aus Villingen-Schwenningen wird vom Oberlandesgericht Karlsruhe eingefroren. Damit sollen Schadenersatzansprüche des holländischen Investmentunternehmens HPE gesichert werden.

Das Privatvermögen der früheren Vorstände des insolventen Leuchtenherstellers Hess AG aus Villingen-Schwenningen wird vom Oberlandesgericht Karlsruhe eingefroren. Damit sollen Schadenersatzansprüche des holländischen Investmentunternehmens HPE gesichert werden.

Karlsruhe - Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat das Privatvermögen der früheren Vorstände des insolventen Leuchtenherstellers Hess AG eingefroren. Das Gericht ordnete einen „dinglichen Arrest“ in Höhe von rund fünf Millionen Euro an, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte.

Damit sollen Schadenersatzansprüche des holländischen Investmentunternehmens HPE gesichert werden. HPE hatte insgesamt in drei Tranchen Aktien für etwa 17,6 Millionen Euro erworben. Der Investor wirft den früheren Vorständen vor, die Bilanzen manipuliert zu haben.

Das Vermögen bleibt so lange eingefroren, bis ein Gericht über die Schadenersatzansprüche entschieden hat. Mit der nun verkündeten Entscheidung des in Freiburg ansässigen Außensenats hob das Oberlandesgericht ein Urteil der Vorinstanz teilweise auf. Die Hess AG hatte vor gut einem Jahr kurz nach ihrem Börsengang Insolvenz angemeldet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die beiden Ex-Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler sowie zahlreiche weitere Verdächtige - unter anderem wegen Bilanzfälschung.

Der Insolvenzverwalter hatte die Ergebnisse in den Bilanzen des Leuchtenherstellers vor kurzem um mehrere Millionen nach unten korrigiert. Die Ergebnisse nach Steuern der Jahre 2007 bis 2011 seien um 23,2 Millionen Euro niedriger als ursprünglich ausgewiesen. Für das Jahr 2012, für das lediglich der Entwurf eines Jahresabschlusses vorlag, seien Fehler im Ergebnis in Höhe von 20,4 Millionen Euro aufgedeckt worden.