Rücktritt nach Hitler-"Scherz" auf Facebook: Pegida-Organisator Lutz Bachmann Foto: dpa

Fürchtet Lutz Bachmann den Image-Schaden für die von ihm gegründete Bewegung gegen die "Islamisierung des Abendlandes"? Der Pegida-Gründer tritt jedenfalls nach dem Eklat um ein Foto mit Hitlerbärtchen auf Facebook von allen seinen Ämtern bei dem islamkritischen Bündnis zurück.

Dresden/Berlin - Pegida-Gründer Lutz Bachmann tritt von allen seinen Ämtern bei dem islamkritischen Bündnis zurück. Das gab Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel bekannt, nachdem zuvor die Staatsanwaltschaft Dresden Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Bachmann aufgenommen hatte.

Wegen eines selbst geschossenen und verbreiteten Fotos mit Hitler-Bärtchen und -Scheitel geriet Bachmann zuvor in den eigenen Reihen unter Druck. Wegen angeblich von ihm stammender Facebook-Posts mit ausländerfeindlichen Beleidigungen ermittelt nun außerdem die Staatsanwaltschaft Dresden gegen ihn - wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
 
Der Vorfall müsse Konsequenzen haben, sagte Pegida-Mitglied zuvor auch Rene Jahn mit Blick auf das „Hitler-Foto“ der Onlineausgabe der „Bild“-Zeitung. „Mit so etwas will ich nichts zu tun haben.“ Jahn ist im Vorstand des islamkritischen Pegida-Vereins. „Es geht hier um die gesamte Bewegung und nicht nur um eine Person“, sagte er.
 
Bachmann selbst hatte in der „Bild“-Zeitung die Echtheit des Fotos bestätigt und als Scherz eingestuft. „Ich hatte das Foto zur Veröffentlichung des Satire-Hörbuchs von „Er ist wieder da“ beim Friseur geknipst und Christoph Maria Herbst auf die Pinnwand gepostet“, sagte der 41-jährige Pegida-Gründer und Cheforganisator. „Man muss sich auch mal selbst auf die Schippe nehmen.“
 
"Spiegel Online" berichtet, Bachmann habe seinen Rücktritt selbst angeboten. Bei einer Sitzung des zwölfköpfigen Pegida-Organisationsteams am Mittwochnachmittag soll er sich entschuldigt haben. Das Gremium hat daraufhin seinen Rückzug angenommen.