Ernesto Valverde ist nicht mehr länger Trainer beim FC Barcelona. Foto: dpa/Manu Fernandez

Es war ein angekündigter Rauswurf: Das Halbfinal-Desaster im spanischen Supercup hat bei der Barça-Führung das Fass zum Überlaufen gebracht - jetzt wurde Ernesto Valverde als Konsequenz gefeuert. Aber wird es mit dem Nachfolger besser?

Barcelona - Der FC Barcelona hat sich nach der frühen Pleite im spanischen Supercup von Trainer Ernesto Valverde getrennt. Das gab der amtierende spanische Meister am Montagabend mehrere Stunden nach einem Treffen zwischen Valverde und Clubboss Josep Bartomeu bekannt. Nach dem Halbfinal-Aus des Teams gegen Atlético Madrid im Supercup in der vergangenen Woche hatte sich der Rauswurf des 55-Jährigen abgezeichnet. Sein Nachfolger ist Quique Setién.

Valverde war seit 2017 Barça-Chefcoach. Nach der Rückkehr der Mannschaft vom Supercup aus Saudi-Arabien hatte er noch am Montagmorgen eine Trainingseinheit durchgeführt. Mit dabei war nach seiner Knieverletzung auch erstmals wieder Barça-Torhüter Marc-André ter Stegen, der den Supercup wegen der Blessur verpasst hatte. Am Mittag wurde Valverde zu Bartomeu berufen, am Abend fand ein mehrstündiges Treffen des Vorstands statt, bevor die Trennung offiziell war.

Nachfolger ist der 61 Jahre alte Setién, der früher selbst Profi unter anderem bei Atlético Madrid war und bis 2019 Betis Sevilla trainiert hatte. Er war seither eigentlich im Ruhestand. Er erhielt nach Angaben des Verereins einen Vertraag bis zum 30. Juni 2022. Am Dientag wird er vorgestellt.

Mauricio Pochettino als Kandidat gehandelt

Als Kandidat war vor allem der Argentinier Mauricio Pochettino gehandelt worden. Der Landsmann von Club-Star Lionel Messi war im November beim Premier-League-Club Tottenham Hotspur freigestellt worden.

Spekulationen gab es in den vergangenen Tagen auch über das frühere Barcelona-Idol Xavi. Das Angebot eines sofortigen Wechsels wies der Trainer vom Al-Sadd Sports Club nach Medienberichten zurück. Der 39-Jährige wolle zunächst seine derzeitige Aufgabe in Katar fortsetzen. hieß es.

Obwohl die Katalanen sich vor wenigen Tagen dank der besseren Tordifferenz den inoffiziellen Herbstmeister-Titel in der Primera División vor Erzrivale Real Madrid gesichert hatten, war die Kritik an Valverde immer lauter geworden. Das Team um Weltfußballer Messi und den deutschen Nationalkeeper ter Stegen tritt nur noch selten souverän auf.

Dabei hatte Barcelona unter Valverdes Führung zwei Mal hintereinander den spanischen Meistertitel und 2018 die Copa del Rey geholt. Die Champions League hatten die Azulgrana allerdings zuletzt 2015 gewonnen, als die Mannschaft noch vom heutigen Nationaltrainer Luis Enrique gecoacht wurde.

Nach dem 2:3 gegen Atlético Madrid im Supercup-Halbfinale in Dschidda hatte Messi eingeräumt: „Wir haben kindische Fehler gemacht.“ Seinen Trainer sprach er aber von jeder Schuld frei. Genutzt hat das Valverde nicht mehr.