Hannes Wolf weist seiner Mannschaft den Weg – zurück in die Normalität. Foto: Pressefoto Baumann

Von dem Trubel um Kevin Großkreutz will sich der VfB Stuttgart in der Konzentration auf das Auswärtsspiel in Braunschweig nicht stören lassen. Das aufsehenerregende Ende des Defensivspielers in Stuttgart eröffnet nun anderen Spielern neue Chancen.

Stuttgart - Nach der Unruhe um den Abschied von Partygänger Kevin Großkreutz sucht der VfB Stuttgart die Rückkehr in die Normalität. Für das Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga bei Eintracht Braunschweig am Montag (20.15 Uhr/Sport1 und Sky) soll das Sportliche in den Fokus rücken. „Du kannst es ja nicht ausklammern, das ist auch keinem egal“, sagte Trainer Hannes Wolf zum Vorfall. „Das ist jetzt unser aller Aufgabe, damit umzugehen. Natürlich war das eine turbulente Woche. Wir hätten uns das gern erspart.“

Großkreutz’ nächtliche Tour durch die Stadt, seine Verwicklung in eine Prügelei und der Krankenhaus-Besuch haben in den vergangenen Tagen natürlich auch die Profis des Spitzenreiters beschäftigt. Laut Wolf hat sich die Mannschaft von der Vorbereitung auf die Partie beim Tabellenvierten aber nicht ablenken lassen. Das Team sei „bemerkenswert“ damit umgegangen, sagte der 35-Jährige. „Wir haben schon versucht, den An-Knopf zu drücken für den VfB.“

Querelen der vergangenen Woche gelten nicht als Ausrede

Schließlich streben die Schwaben bei den Niedersachsen den sechsten Sieg in Serie an und wollen sich beim Kurs in Richtung Bundesliga nicht bremsen lassen. „Egal wie das Spiel ausgeht, die Verbindung zu der Geschichte ist nicht zulässig in der Bewertung für das Spiel“, sagte der Coach.

Von Brasilien-Weltmeister Großkreutz hatten sich die Stuttgarter nach dem Wirbel getrennt. Was genau vorgefallen war, darüber schwiegen Sportdirektor Jan Schindelmeiser und Großkreutz, der am Freitag Stellung bezogen, sich entschuldigt und Reue gezeigt hatte. „Ich finde, das ist von allen Seiten gut gelaufen“, sagte Wolf am Sonntag zur Vertragsauflösung. Das Wichtigste sei, dass alle gesund seien. „Das mit Kevin hätte ganz anders ausgehen können. Ich bin froh, dass er keine bleibenden Schäden hat.“

Auch ohne den früheren Nationalspieler hat der Kader die Qualität für den Aufstieg. Das aufsehenerregende Ende des Defensivspielers in Stuttgart eröffnet Jean Zimmer, Matthias Zimmermann und Florian Klein als Alternativen für die Rechtsverteidigerposition neue Chancen.

Terodde ist wieder einsatzbereit

Torjäger Simon Terodde ist nach seinem Nasenbeinbruch vom vergangenen Sonntag wieder einsatzbereit. „Er hat auf jeden Fall gut trainiert und fühlt sich gut mit der Maske“, sagte Wolf. Ob der Zweitliga-Toptorjäger von Anfang an spiele, habe er noch nicht entschieden. Auch Daniel Ginczek sei eine Option.

Fünfmal hat der VfB nacheinander gewonnen. Mit Sieg Nummer sechs würde der Tabellenführer den Abstand auf Verfolger 1. FC Union Berlin auf sechs Punkte vergrößern und die auf dem Relegationsplatz rangierenden Hannoveraner gar acht Zähler hinter sich lassen. Braunschweig dürfte allerdings erpicht darauf sein, das 0:2 bei Hannover 96 in Karlsruhe zu nutzen, um auf Rang drei zu klettern. „Braunschweig ist im ganzen Paket eine Topmannschaft in der Liga, die völlig zurecht im Aufstiegskampf ist“, sagte Wolf. „Wir brauchen eine Top-Kultur und die maximale Bereitschaft.“

Großkreutz hatte angekündigt, die VfB-Spiele nun im Fernsehen zu verfolgen. Gute Wünsche übermittelte ihm sein früherer Verein Borussia Dortmund. „Fehler sind das Eine, Verantwortung zu übernehmen ist das Andere. Lieber @fischkreutz_KG: Dir und Deiner Familie viel Kraft und Ruhe!“, schrieb der BVB auf Twitter.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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