Fast normal ging der Betrieb auf dem Karlsruher Weihnachtsmarkt weiter. Foto: 7aktuell.de/Fabian Geier

Einen Tag nach der Verhaftung des mutmaßlichen IS-Unterstützers ist der Betrieb auf dem Weihnachtsmarkt nahezu normal weitergegangen. Der Verdächtige wurde dem Haftrichter vorgeführt.

Karlsruhe - Nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen, der einen Anschlag auf den Karlsruher Schlossplatz geplant haben soll, geht der Alltag fast wie gewohnt weiter. Die Eisbahn vor dem Schloss hatte am Donnerstag ganz normal den Betrieb wieder aufgenommen: währenddessen der mutmaßliche IS-Unterstützer nur wenige hundert Meter weiter südlich davon dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden sollte. Am Mittwochabend war zudem die Wohnung des Verdächtigen durchsucht worden.

Nach bisherigen Ermittlungen plante der 29-Jährige – laut den Angaben der Bundesanwaltschaft ein gebürtige Freiburger, mit deutscher Staatsangehörigkeit – offenbar einen Anschlag auf die Stände rund um die Eisfläche auf dem Karlsruher Schlossplatz. Nach der Festnahme des Verdächtigen, dessen Namen die Ermittler mit Dasbar W. angaben, hatten Spezialkräfte noch am Mittwoch am Abend auch diue Wohnung des Terrorverdächtigen nach möglichen Hinweisen durchsucht.

Nach Angaben des Landeskriminalamts waren daran 70 Einsatzkräfte beteiligt, darunter auch Kräfte des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Nach mehreren Medienberichten soll die Durchsuchungsaktion im südlich von Innenstadt und Hauptbahnhof liegenden Stadtteil Rüppurr stattgefunden haben. Weitere Details sind bislang aber nicht bekannt. In dem gut-bürgerlichen Stadtteil wohnen auch einige prominente Karlsruher – überörtlich bekannt ist der Stadtteil Rüppurr durch seine seit über 100 Jahren bestehende Gartenstadt-Siedlung.

Entscheidung über Untersuchungshaft

Der 29-Jährige Dasbar W. ist dringend verdächtig, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben, hatte der Generalbundesanwalt bereits am Mittwoch mitgeteilt. Beobachter gehen davon aus, dass genauere Details zu dem möglichen geplanten Anschlag in Karlsruhe erst in den nächsten Tagen bekannt werden dürften. Dann werde sich, so spekulierte etwa ein SWR-Rechtsreporter, auch zeigen „wie belastbar die Vorwürfe“ seien. Nach der heutigen Vorführung des Tatverdächtigen vor dem Ermittlungsrichter soll entschieden werden, ob er in Untersuchungshaft kommt.

Vor zweieinhalb Wochen, am 4. Dezember war die Eislaufbahn vor dem Karlsruher Schloss gegen Abend bereits schon einmal für mehrere Stunden gesperrt worden: aufgrund der Hinweise einer Frau. Dabei waren zahlreiche örtliche Polizeikräfte im Einsatz. Ob ein Zusammenhang mit dem jetzt festgenommenen mutmaßlichen IS-Täter besteht, werde von den Behörden derzeit geprüft, heißt es.