Von der Polizei sichergestellte Gegenstände. Foto: Polizei

Nach einer Massenschlägerei von rund 300 Fußballfans in Bochum im Dezember hat die Polizei in mehreren Bundesländern Wohnungen durchsucht. Wie sich die Ermittler äußern.

Vier Monate nach einer Massenschlägerei von rund 300 Fußballfans in Bochum hat die Polizei 49 Wohnungen durchsucht - in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Es seien am Mittwoch zahlreiche Waffen wie Messer und Baseballschläger, Schutzausrüstung wie etwa Zahnschienen und Smartphones beschlagnahmt worden. 39 Fans seien auf der Wache vernommen und erkennungsdienstlich behandelt worden. Der Vorwurf laute unter anderem Landfriedensbruch, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Nach den Ermittlungen hatten sich die Fans am 11. Dezember vergangenen Jahres nach dem Bundesligaspiel des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund (1:1) an einem See in Bochum zur Schlägerei verabredet. Dabei seien teils Hooligans der Vereine beteiligt gewesen, teils aber auch Schläger, denen es gar nicht um den Fußball gegangen sei, sagte ein Polizeisprecher.

„Das machen die unter sich aus“

Zeugen hatten die Schlägerei gemeldet. Bis zum Eintreffen der Polizei waren die Teilnehmer aber bereits weg und hatten Utensilien wie Schals, Beißschienen und Handschuhe zurückgelassen. Von Verletzten habe die Polizei keine Kenntnis. „Das machen die unter sich aus“, sagte der Sprecher.

Manche Fans seien Hunderte von Kilometern für das Spiel und die anschließende Prügelei angereist, sagte er. Die Polizei setze vor allem auf die Auswertung der Handys und anderer Datenträger. Aus den Chatverläufen erhoffen sich die Beamte wichtige Erkenntnisse für die Organisation und den Ablauf künftiger Schlägereien.